Von Matthias Meyer zur Heyde und Hans-Werner Büscher (Foto) Bielefeld (WB). Seit 40 Jahren sind Bielefelds Ratsgymnasiasten, die Jungs der Abingdon School und die Mädels der St. Helen's School befreundet. Zum Jubiläum empfing gestern Schulleiter Hans-Joachim Nolting die englischen Jugendlichen im Ratsgymnasium.
1966, England hatte gerade die Fußball-WM gewonnen, trampten zwei 16-jährige Pennäler von London nach Liverpool und zurück. Und obwohl James Cobben, Schulleiter von Abingdon (bei Oxford), nicht allzu viel von Rucksacktouristen hielt, stoppte er seinen Wagen und stieß damit ein völkerverbindendes Projekt an, das bis heute allen Beteiligten viel Freude bereitet. Denn die beiden Bielefelder, Alexander Potthoff (Ratsgymnasium) und sein Freund Michael Hissbach (Max-Planck-Gymnasium), warben vorzüglich für ihre Heimatstadt, sprachen perfekt Englisch und vertraten ausgereifte Ansichten zur deutschen Geschichte. »Mr. Cobben lud uns sogar zum Mittagessen nach Hause ein«, erinnerte sich Hissbach gestern. »20 Minuten lang war er verschwunden und kam dann mit einem Brief zurück, auf dem letztlich die grenzüberschreitende Schülerfreundschaft fußt.« Für ihren leider bereits verstorbenen Vater Alexander hieß Katharina Potthoff die 25 englischen Schüler willkommen. Gabriele Jentsch vom Rats, die den Austausch lange Jahre koordinierte, legte diese schöne Aufgabe gestern in die Hände ihrer Nachfolgerin Dr. Marli Schütze. Und die Französisch- und Deutschlehrerin Dr. Nina Clark (St. Helen's), die zusammen mit Nick Revell (Abingdon) die Gruppe der 16-Jährigen eskortiert, überreichte den Gastgebern zwei schöne Bücher für deren imposante Bibliothek. Schulleiter Nolting dankte allen, die den Austausch über vier Jahrzehnte hinweg gefördert haben und kündigte zum Jubiläum ein erweitertes Programm an. Die Gäste bleiben zehn Tage in Bielefeld, von wo aus sie das geschichtsträchtige Westfalen von Münster bis Hameln erkunden wollen. Gleich gestern begannen sie mit einer Bielefeld-Rallye, die Wolfgang Schröder vom Rats ausgearbeitet hatte: knifflige Fragen, die selbst Einheimische vor Probleme gestellt hätten . . .
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