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Colts sind endlich am Ziel

Harte Arbeit für den Sieg: Indianapolis holt Superbowl

Miami (dpa). Nach fünf Jahren sind sie an ihrem lang ersehnten Ziel angekommen. Vier Mal zuvor waren die Indianapolis Colts immer in den Play-Offs gescheitert. Nun jedoch haben sie sich in Miami die Krone des amerikanischen Sports aufgesetzt und den Superbowl der National Football League (NFL) gewonnen.
Im Finale besiegte das favorisierte Team die Chicago Bears mit 29:17 und wurde erstmals in der Vereinsgeschichte NFL-Meister. »Ich bin so stolz auf meine Jungs. Sie haben so hart für diesen Erfolg gearbeitet. Wir haben immer gesagt, diesmal sind wir dran, das wird unser Spiel«, sagte Colts- Coach Tony Dungy auf der Siegerbühne mitten im Dolphinsstadion.
Während die 20 000 Colts-Fans unter den 74 512 Besuchern jubelnd in die Partynacht von Miami entschwanden, herrschte unten in den Katakomben Stille. Die Champions knieten geschlossen nieder, die Hände gefaltet, die Köpfe nach unten gerichtet, die Augen geschlossen. Mittendrin in diesem Pulk aus gestandenen, schweigenden Männern war Tony Dungy. Er hatte seine Helden zum Gebet versammelt. »Der liebe Gott bringt dich nicht immer auf dem direkten Weg zum Erfolg. Manchmal musst du sehr hart dafür arbeiten«, betonte der 51-Jährige.
Sein Team hatte sehr hart zu arbeiten. Und das gegen gleich zwei Gegner - die Chicago Bears und den Dauerregen, den Indianapolis, das seine Heimspiele in einer Halle austrägt, kaum gewohnt ist. »Die Spieler hatten einige Probleme mit dem Regen. Der Ball war rutschig und so passierten Fehler, die sonst nicht vorkommen«, meinte Dungy.
Chicago kam damit zunächst besser klar. Devin Hester fing den Anstoß von Colts-Kicker Adam Vinatieri tief in der eigenen Hälfte auf und startete einen 92 Yards-Lauf, der seinem Team nach 14 Sekunden den ersten Touchdown und ihm einen Eintrag ins NFL-Geschichtsbuch brachte. »Wir sind aber nicht in Panik geraten«, sagte Colts-Quarterback Peyton Manning, der trotz widriger Bedingungen auf 247 Yards Raumgewinn kam und schließlich zum wertvollsten Spieler gewählt wurde.
Bears Quarterback Rex Grossmann hingegen bestätigte alle Kritiker, die dem 26-Jährigen schon die ganze Saison fehlende Klasse vorwerfen. Bei einer 22:17-Führung der Colts unterlief Grossmann im Schlussviertel ein Fehlpass, den Kevin Hayden zum Touchdown für die Colts vollendete. Indianapolis führte zwölf Minuten vor dem Ende mit 29:17. Damit war die Partie entschieden.

Artikel vom 06.02.2007