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Löw sucht
einen Stürmer

Deutschland gegen die Schweiz

Düsseldorf (dpa), Miroslav Klose kann trotz Daumen-Verletzung gegen die Schweiz auf Torejagd gehen, aber der Ausfall von Lukas Podolski bleibt für Kapitän Michael Ballack ein ärgerliches Handicap im ersten Länderspiel des Jahres.
Die Sperre des Bayern-Stürmers behindert die Planspiele von Bundestrainer Joachim Löw, der bei dem Freundschaftsspiel (20.00 Uhr/ZDF) morgen in Düsseldorf im Angriff den Podolski-Partner für das kommende EM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien finden möchte, bei dem wiederum WM-Torschützenkönig Klose eine Gelb-Sperre absitzen muss.
»Der Blick liegt schon auf dem Spiel gegen Tschechien. Miro ist in Prag nicht dabei, darum ist es nicht so günstig, dass Poldi gegen die Schweiz gesperrt ist und man im Angriff nicht so testen kann«, sagte Ballack nach der ersten Trainingseinheit in der Düsseldorfer Arena.
Neben dem Kapitän und dem auf ausdrücklichen Wunsch von Löw angereisten Trainingsgast Podolski nahmen nur noch acht weitere Akteure aus dem 20-Mann-Aufgebot an der kurzen Übungseinheit teil. Die noch am Vorabend in der Bundesliga aktiven Akteure wie Rückkehrer Kevin Kuranyi und Neuling Mario Gomez absolvierten nur eine Regenerationseinheit im Hotel, bei der auch der Berliner Arne Friedrich und der Leverkusener Bernd Schneider dabei waren.
Kuranyi, Gomez, Hanke und Schlaudraff heißen die Kandidaten, die sich gegen die Schweiz für die vakante Sturmposition neben dem bei Löw für das Tschechien-Spiel »gesetzten« Podolski empfehlen können. »Wir brauchen Alternativen«, sagte der Bundestrainer, der nach dem verletzungsbedingten Ausfall des Gladbachers Oliver Neuville darum auch Kuranyi und Gomez nominiert hatte. Ballack begrüßte, dass der Bundestrainer WM-Verlierer Kuranyi nach 15 Monaten eine neue Chance im DFB-Team gibt. »Kevin hat sich mit Leistung aufgedrängt«, sagte der Kapitän über den Schalker, der aber nicht von Beginn an spielen dürfte. Darauf hofft der Wolfsburger Hanke.
Außer dem Länderspiel beschäftigt vor allem die Auseinandersetzung um Werbe-Millionen den Deutschen Fußball-Bund. Er hat durch eine repräsentative Umfrage den Ausrüsterstreit um seinen Partner adidas weiter angeheizt.
Laut der vom DFB in Auftrag gegebenen Befragung sprechen sich 72 Prozent der Deutschen für einen Sponsorenwechsel zum US-Konzern Nike aus, sofern der Verband die Mehreinnahmen in die Nachwuchsförderung investiert. »Wir wollten sehen, wie die Einstellung auch in den 27 000 Vereinen ist, ob ein Wechsel gewollt ist«, begründete der zuletzt in die Kritik geratene Teammanager Oliver Bierhoff die bislang einmalige Maßnahme.
Dem DFB liegt von Nike eine 500-Millionen-Euro-Offerte für die Zeit nach 2011 vor. Konkurrent adidas geht aber davon aus, auch noch bis 2014 einen Vertrag mit dem DFB zu besitzen. Juristen müssen den Fall prüfen.
Die voraussichtliche Aufstellung: Lehmann - Arne Friedrich, Mertesacker, Metzelder, Lahm - Schneider, Frings, Ballack, Schweinsteiger - Klose, Hanke

Artikel vom 06.02.2007