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Geideck kurz vor der Zusage

Arminia Bielefelds Co-Trainer bestätigt das Vertragsangebot

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Frank Geideck hat noch nicht Ja gesagt. Aber es gilt als sicher, dass der 39-Jährige am 1. Juli Thomas von Heesens Nachfolge antritt. Vom Co- zum Cheftrainer: Was seit längerem beim FC Schalke mit Mirko Slomka funktioniert, soll auch für den DSC Arminia die Lösung sein.

Zwar übt sich Geideck noch in Zurückhaltung und sagt: »Es stimmt, ich habe vom Verein ein Angebot bekommen. Ein letztes Gespräch steht aber aus.« Doch an seiner Entscheidung besteht kein Zweifel mehr. Der 39-Jährige wird Thomas von Heesen beerben. Eine Überraschung ist das nicht. Schon in der Ausgabe vom 20. Dezember hatte diese Zeitung exklusiv darüber berichtet, dass Frank Geideck zu den Topkandidaten auf die von-Heesen-Nachfolge zählt.
Heute kehrt Finanzgeschäftsführer Roland Kentsch von einem zweitägigen Termin aus München zurück, stünde somit für ein finales Gespräch mit Geideck zur Verfügung. »Mitte der Woche, daran hat sich nichts geändert, wollen wir den Namen des neuen Trainers bekannt geben«, wiederholt Sportgeschäftsführer Reinhard Saftig.
Dass die Klubbosse zu dem Zeitpunkt, an dem sie die Verhandlungen mit Geideck aufnahmen, natürlich auf einen reibungslosen Übergang im Sommer gehofft hatten, dürfte klar sein. Getreu dem Motto: »Von Heesen führt die Arminia zum sicheren Ligaverbleib und hinterlässt seinem Nachfolger ein bestelltes Feld«, sollte Geideck von Juli an die erfolgreiche Arbeit seiner Vorgänger von Heesen und Uwe Rapolder fortführen.
Doch Ergebnisse und Leistungen der ersten drei Rückrundenpartien haben die Situation grundlegend verändert. So ist nicht mehr auszuschließen, dass sich Thomas von Heesen und die Arminia vor Vertragsende am 30. Juni trennen. Das nächste Spiel am Sonntag in München, spätestens aber das darauf folgende zu Hause gegen Bochum dürfte richtungsweisend sein.
Hätte Geideck ein Problem damit, bereits dann das Kommando zu übernehmen? »Die Frage stellt sich gar nicht. Seit ich unter Ernst Middendorp zum Co-Trainer wurde, steht in meinem Vertrag, dass ich in Abwesenheit meines Chefs verpflichtet bin, das Training zu leiten«, klärt er auf.
Sein Ziel, darauf weist er ausdrücklich hin, sei das aber ganz bestimmt nicht. Im Gegenteil. Frank Geideck: »Hätte ich einen sportlichen Wunsch frei, würde ich hier gern auch über das Ende dieser Saison hinaus mit Thomas zusammenarbeiten.«
Seinen Chef, von Heesen, habe Geideck nach eigener Aussage darüber informiert, mit der DSC-Geschäftsführung zu verhandeln. Gemeinsam bereiten von Heesen und Geideck die Mannschaft auf das nächste Punktspiel vor.
Und Reinhard Saftig geht auch »zu 98 Prozent davon aus, dass Thomas von Heesen beim Spiel in München auf der Arminia-Bank sitzen wird. Aber ausschließen«, auch das weiß Saftig, »kann man im Fußball nichts.«
l Für viele der 1283 WESTFALEN-BLATT-Leser, die sich an der Umfrage auf unserer Homepage beteiligten, war Uwe Rapolder Wunschkandidat auf die Nachfolge Thomas von Heesens. Auf Arminias Ex-Coach entfielen 42 Prozent der Stimmen. Bruno Labbadia, der lange im Rennen war (Reinhard Saftig: »Ich habe dem zweiten Kandidaten noch nicht abgesagt«), sammelte 27,9 Prozent, Dortmunds Trainer Jürgen Röber 11,6 Prozent der Stimmen. Die Umfrage endete gestern.

Artikel vom 06.02.2007