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Aufzug wäre ein Schildbürgerstreich


Wieder so ein Schildbürgerstreich in unserer schönen und liebenswerten Stadt Bielefeld: Da wird doch tatsächlich über einen Aufzug am oder im Turm der Altstädter Nicolaikirche nachgedacht! Dort aber, wo ein Aufzug dringend nötig gewesen wäre und bei der Renovierung auch unsichtbar in den jetzt verwaisten Treppenhäusern hinter dem Zuschauerraum angelegt hätte werden können - nämlich im Stadttheater - dort hat man einfach nicht daran gedacht. „Das war nicht vorgesehen“ bekommt man bei Nachfrage zur Antwort. Dabei ist der Aufgang zu den Rängen noch steiler geworden. Zwar gibt es für Rollstuhlfahrer die Möglichkeit, mit einem Aufzug bis auf Höhe des Parketts zu gelangen und dann vorne vor der Bühne Platz zu nehmen (wo sie wegen ihrer geringen Sitzhöhe nur bedingt etwas sehen). Aber für all die vielen älteren Besucher, die einen großen Teil des Publikums ausmachen, steht nur der beschwerliche Weg über viele Treppenstufen offen. Will man gehbehinderte Theaterbesucher dadurch zwingen, die teureren Plätze im Parkett zu abonnieren? Viele Rentner gehen gern ins Theater, können sich aber nur die billigeren Abos leisten. Also - ob das Erklimmen der höheren Regionen auch schwer fällt - immer rauf, man ist ja selber schuld, oder?
Das Gleiche findet man in der Stadthalle, wo der Aufzug nur bis zur ersten Etage reicht. Wer einen Platz im oberen Bereich bezahlt hat, der muss Treppen steigen. Oder wegbleiben.
DOROTHEE PRINS-POLENZ33605 Bielefeld

Artikel vom 08.02.2007