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Flächendeckend
Offener Ganztag

Andersen-Schule ist 47. Anbieter

Von Stefanie Westing
Sennestadt (WB). An der Hans-Christian-Andersen-Schule in Sennestadt wird als 47. und damit letzter Grundschule in Bielefeld der Offene Ganztagszweig eingeführt. Diesem Konzept stimmte jetzt die Politik zu. Der ursprünglich anvisierte Kostenrahmen von 50 000 Euro wird allerdings deutlich überschritten. Georg Müller, Leiter des Amtes für Schule, rechnet nun mit etwa 180 000 Euro für Umbaumaßnahmen.

Zwei Gruppen mit je 25 Schülern sollen nach den Sommerferien an den Start gehen, als Kooperationspartner wurde das Deutsche Jugendrotkreuz ausgewählt, das auch in Senne bereits an zwei Schulen im Einsatz ist. Die Hans-Christian-Andersen-Schule besuchen viele Kinder vor allem aus der Sennestädter Südstadt, aus Eckardtsheim und Heideblümchen. »Wir haben eine große Mischung an religiösen und kulturellen Hintergründen«, erklärte Schulleiterin Iris Hohberg. Die Schwerpunkte der Offenen Ganztagsgrundschule (OGS) sieht sie einerseits im Miteinander der Jungen und Mädchen, andererseits beim Individuum und dort auch in der speziellen Förderung. »Ein Ziel ist es, Defizite auszugleichen - ob beim Lesen, Schreiben, Rechnen, bei der deutschen Sprache, der Entwicklung oder Bewegung.«
Pädagogik brauche Raum, betonte Hohberg, und berichtete über bauliche Veränderungen, die notwendig werden. Aus der leer stehenden Hausmeisterwohnung sollen zwei große Räume entstehen, ein Zugang zur Schule und zur Küche muss gebaut werden. Darüber hinaus ist die Sanierung der Küche notwendig, und auch Schallschutzmaßnahmen stehen auf der Liste. »Darüber hinaus wünschen wir uns eine Ergänzung des Außengeländes«, sagte die Schulleiterin.
Wichtig sei, dass am Nachmittag eine Buslinie eingerichtet wird, die auch die südlichen Bezirke ansteuert. »Fast die Hälfte unserer Schüler sind Fahrkinder.« Hier bat sie die Politik um Hilfe.
Warum der Offene Ganztag so spät eingerichtet werde, wollte Bezirksvertreter Peter Flockenhaus (CDU) wissen. »Später als andere, aber nicht verspätet«, betonte Hohberg. »Wir haben eine andere Situation in unserem Einzugsgebiet, als das in anderen Schulen der Fall ist.«
Seit einiger Zeit werde an der Hans-Christian-Andersen-Schule ein Nachmittagsangebot unterbreitet, das durch den Förderverein getragen wird. »Dieses Angebot wird recht unterschiedlich angenommen«, sagte Hohberg. Im Moment sei die Nachfrage recht gut, aber in der Vergangenheit habe es auch andere Zeiten gegeben. »Darüber hinaus haben wir drei Horte im Schulbezirk, das ist eine ungewöhnlich große Anzahl.« Einige Eltern wollten darüber hinaus keine weitergehende staatliche Betreuung der Kinder. Diese Gruppe sei relativ groß im Vergleich zu anderen Schulbezirken. Jetzt allerdings sei der Bedarf da, etwa 30 Anmeldungen lägen vor. »Außerdem, das muss man ehrlich sagen, ist jetzt der letzte Zeitpunkt, um Zuschüsse beantragen zu können.«

Artikel vom 06.02.2007