10.02.2007
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Erstmals haben die Veranstalter der Nürnberger Spielwarenmesse einen Großteil ihrer Fachtagungen, die üblicherweise das Ausstellungsprogramm begleiten, der neuen Zielgruppe der Alten bzw. Älteren gewidmet. Bei der Organisation und Durchführung spielten Ostwestfalen in der ersten Reihe. So kooperierte die Messegesellschaft bei der Vorbereitung und Durchführung von Ausstellung und Tagung eng mit der Agentur Korona in Rheda-Wiedenbrück. Deren Chefin Gisela Kerger stand in den 15 Jahren, die sie als Angestellte für die Bielefelder EK Servicegruppe gearbeitet hat, in engem Kontakt mit der EK-Tochterfirma Spiel und Spaß. Zu den Referenten gehörten in Nürnberg zudem Klaus-Peter Schöppner vom Bielefelder Emnid-Institut sowie Hans-Jürgen Resas, jahrelang »Trendscout« für Spiel und Spaß und heute Eigentümer einer Bielefelder Agentur für Kommunikation und Design.
Mehr als 60 Prozent des »40 plus«-Anteils der Bevölkerung geben an, mehrmals monatlich zu spielen. Dabei rangieren sowohl Brett- als auch Kartenspiele weit vor Computer-Games oder Basteln und Malen. Häufig greifen sie allerdings zu Spielen, die sie schon kennen. Hier sieht die Branche eine Chance, der Zielgruppe Gutes zu tun und zugleich Geld zu verdienen.
Um es mit den Worten des Zukunftsforschers Matthias Horx zu sagen: Die Alterung der Gesellschaft ist in Wirklichkeit eine Verjüngung. Während die Menschen immer älter werden, bleiben sie länger jung. Deshalb gehört es auch zu den wichtigsten Gesetzen für die zielgruppengerechte Werbung, das Alter nicht zu thematisieren.
Einige nicht wirklich neue Brettspiele und Bastelsätze mit »Geling-Garantie« für die Frau ab 40: Bislang folgte dem guten Willen kein überzeugendes Angebot. Die Branche steht am Anfang.
Artikel vom 10.02.2007