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Was wird aus dem Elsbach-Haus?

Eine Option wäre Verkauf - schwierige Suche nach Mietern

Herford (ram). Heinz-Dieter Klein hat es zurzeit nicht leicht: Als Geschäftsführer der Elsbach Areal Verwaltungsgesellschaft führt er intensive Gespräche mit möglichen Mietern für das Elsbach-Haus, während in öffentlicher Sitzung zugleich über den Verkauf der Immobilie diskutiert wird. »Bevor das Objekt zur Dauerbelastung wird, müssen wir darüber nachdenken, es an Private zu veräußern«, sagte Roland Kentsch (SPD) in der Ratssitzung. Keine guten Voraussetzungen für Klein bei der Suche nach Einzelhändlern, die in der ehemaligen Wäschefabrik an der Goebenstraße ein Geschäft eröffnen wollen.

Dabei wären Erfolgsmeldungen für Klein, der zugleich WWS-Geschäftsführer ist (siehe Informationskasten), besonders wichtig. Die Fluktuation war gerade für die Anfangsphase besonders hoch - demnächst wird offenbar auch das österreichische Spezialitätengeschäft im Erdgeschoss die Pforten schließen. Räume stehen seit einigen Monaten leer. Doch es gibt auch positive Nachrichten. »Ich stehe in intensiven Verhandlungen mit mehreren Interessenten. Ich hoffe, wir können bald erste Vertragsunterzeichnungen vermelden«, so Klein.
In der Ratssitzung am vergangenen Freitag wurde über die schlechten Zahlen des Elsbach-Hauses für das Jahr 2005 diskutiert. Um das schlingernde Schiff Elsbach wieder auf Kurs zu bringen, wurde seinerzeit ein Darlehen der WWS an die Objektgesellschaft in Höhe von vier Millionen Euro in Eigenkapital umgewandelt. Dadurch verzichtete die WWS nach Angaben der Geschäftsführung auf jährlich 300 000 Euro, die von der Elsbach-Objektgesellschaft zu zahlen gewesen wären.
Als unbefriedigend bezeichnete Herbert Even (Grüne) den Jahresabschluss 2005 der WWS GmbH. Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Jahren habe die WWS einen Verlust von etwa 2,5 Millionen Euro gemacht. Das Eigenkapital sei von 22 auf 17 Millionen Euro reduziert worden. Die WWS könne laut Even ihr Geschäftsgebiet erweitern: »Warum sollten wir nicht mit der Bünder Bau- und Siedlungsgenossenschaft (B & S) zusammenarbeiten? Wir könnten auch die Sparkasse in Zukunft an der WWS beteiligen. Wir hätten einen gemeinsamen Geschäftsbereich und könnten Synergien nutzen.«
Das Projekt Elsbach ist viel zu teuer geworden, stellte Roland Kentsch fest. Es müssten Wege gefunden werden, die Erträge zu steigern. Gelinge dies nicht, müsse über einen Verkauf des Elsbach-Hauses nachgedacht werden. Für den kaufmännischen Bereich in der WWS müsse ein neuer Mitarbeiter gefunden werden.
CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Rußkamp und Roland Kentsch setzen große Hoffnungen in die Person, die der Aufsichtsrat sich ausgeguckt hat.

Artikel vom 06.02.2007