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Bio- und Mathe-Genies am Werk

Schüler des Gymnasiums Heepen experimentieren für »Jugend forscht«

Von Gerhard Hülsegge
(Text und Foto)
Heepen (WB). Drei Schüler und eine Schülerin des Gymnasiums Heepen beteiligen sich am Wettbewerb »Jugend forscht« 2007. Die Regionalausscheidung findet am Samstag, 17. Februar, in der Sparkasse Herford statt.

»Nomen est omen« heißt es für Lukas Forst, denn der Zehnjährige untersuchte die Eigenschaften des Holzes verschiedener Baumarten. »Mein Wissen ist nützlich für das Spielen im Wald«, erklärt der Pennäler. So fand er mit Hilfe von Wasser und Schraubstock unter anderem heraus, dass die lippische Eiche zwar eine hohe Dichte aufweist, die Fichte aber besser zu zerhacken ist, weil sie sich sowohl längs als auch quer leichter zerquetschen lässt.
Dem Geheimnis von Zwillingen kam Anna Szreder (12) in der Sparte »Biologie - Schüler experimentieren« auf die Spur. Ihre neunjährigen Geschwister Maria und Barbara boten besten Anschauungsunterricht: »Ich konnte sie erst unterscheiden, als sie zwei Jahre alt waren«, erzählt Anna, die vor anderthalb Jahren aus Polen nach Bielefeld kam. Sie untersuchte Körpermerkmale, Charaktereigenschaften, Geschmack und Handschrift ihrer Schwestern und verglich die Ergebnisse anschließend mit ihren eigenen Eigenschaften und denen ihres Bruders.
Anastatica hierochuntica und Selaginella lepidophylla - diese Wörter gehen Jonas Moss (10) so selbstverständlich über die Lippen wie »Die Rose von Jericho«. Um Letztere geht es nämlich bei seinem Experiment, in dem der Junge herauszufinden versucht, unter welchen Bedingungen und wie schnell sich die unechte (Selaginella) gegenüber der echten Pflanze, die in den Wüstengebieten Nordafrikas und Vorderasiens beheimatet ist, entfaltet. Ergebnis: nach 90 Minuten!
Helmut Buhler (19) hätte das vielleicht auch ausrechnen können. Der Schüler der Jahrgangsstufe 13 hat ein Comuterprogramm für den Mathematikunterricht entwickelt, mit dessen Hilfe man mathematische Funktionen besonders schön und schnell darstellen kann - und zwar dreidimensional und aktuell unter Ausnutzung der Grafikkarte. Buhler hat sein Programm »Simplex« genannt, weil es sehr einfach (engl.: simple) zu bedienen ist.
»Simplex« soll es jedem mathematisch interessierten Menschen ermöglichen, das Reich der Funktionen, Fraktale und komplexen Zahlenräume selbst zu erforschen und sogar physikalische Simulationen durchzuführen, die in der Realität nicht machbar wären. Wieso erfindet man etwas wie »Simplex«? »Ich hatte einfach Lust dazu«, sagt Helmut Buhler.

Artikel vom 06.02.2007