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Bilder im Stil von August Macke

Queller Grundschüler stellen ihre Kunstwerke im Bielefelder Schulamt aus

Von Peter Monke (Text und Foto)
Quelle (WB). Das Wort »basteln« ist im Kunst-Unterricht der Grundschule Quelle verboten. »Bei uns wird gestaltet und nicht einfach ein bisschen gemalt - wir wollen Kreativität, Originalität und Individualität der Kinder fördern«, sagt Kunst-Lehrerin Karin Reimers. Ergebnisse dieser Arbeit sind jetzt erstmals im Korridor des Schulamtes für die Stadt Bielefeld ausgestellt.

Die von Kindern der dritten Klasse gestalteten Bilder bieten ein breites Spektrum unterschiedlicher Techniken. Max Specht hat mit Wachsmalkreide und Buntstiften eine tunesische Landschaft abgebildet und zwar im Stil des berühmten Malers August Macke. »Der ist selbst viel ins Ausland gereist und hat seine Eindrücke nachher in Bildern festgehalten«, sagt der Neunjährige. »Wir haben im Unterricht schon viele Künstler und ihre Werke besprochen.«
Kerstin Schneider hat sich als Motiv Pinguine ausgesucht. Mit Jaxon-Kreide gemalt, bevölkern sie eine Eislandschaft mit Iglu und leuchtend gelbem Polarstern. Moritz Müller hat sich dagegen mit Bleistift, Buntstift und Wasserfarbe an der Darstellung verschiedener Pflanzen versucht. Die Vorlagen hat er in einem dicken Buch des Bielefelder Naturkundemuseums gefunden.
»Unser Ziel ist es, die Arbeit im Kunst-Unterricht mit möglichst vielen anderen Fächern zu verknüpfen«, sagt Lehrerin Karin Reimers. Wird im Fach Biologie der Wald besprochen, entstehen in Kunst phantasievolle Geister aus Stöcken und Laub. Gemalte Bilder wiederum eignen sich für eine Beschreibung in Deutsch und selbst die Mathematik lässt sich integrieren: »Unsere Kunst besteht aus vielen Figuren der Geometrie«, sagen die Schüler.
Bis ein Bild fertig ist, vergehen oft viele Unterrichtsstunden. »Unsere Arbeit ist zwar lustorientiert, aber ziemlich anstrengend«, sagt Reimers. Anregungen stoßen bei den Kindern auf offene Ohren. »In Deutsch oder Mathe haben Aufgaben immer nur eine richtige Lösung, in Kunst bekommt jeder was anderes raus«, sagt Moritz. Ein gutes Bild dürfe nicht nur schön, sondern müsse auch spannend sein, mit lebhaftem Vorder- und Hintergrund. »Dafür ist es wichtig, dass man Farben auch mischt und nicht immer nur gerade Linien malt«, erklärt Linda Tosberg.
Schulamts-Direktorin Jutta Schattmann freut sich über die fröhlichen Farbtupfer, die bis zu den Sommerferien, den Korridor der Behörde verschönern sollen. »Ich hoffe, wir können diese Ausstellung als dauerhafte Veranstaltung mit Werken verschiedener Grundschulen etablieren.« Interessierte Besucher können die Bilder der Grundschüler montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 17 Uhr im Schulamt für die Stadt Bielefeld (2. Obergeschoss), Ravensberger Straße 12, sehen.

Artikel vom 06.02.2007