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Schwelender Konflikt
zündet im Viertelfinale

Befristeter »Warnstreik« der Schiedsrichter


Bielefeld (WB/jm). Ein Novum im deutschen Badmintonsport: Die Schiedsrichter legten am Samstag ihre Tätigkeit nieder, befristet für die Dauer der vier Viertelfinalspiele im Herren-Einzel. Die Protestmaßnahme der Damen und Herren in Grün war den Spielern vorher mitgeteilt worden. Die brachten ihre Partien gleichwohl ohne Streit und ohne Fehlentscheidung über die Bühne.
Der »Warnstreik« war vorläufiger Höhepunkt eines seit geraumer Zeit schwelenden Konflikts zwischen dem DBV-Präsidium und seinen Schiedsrichtern, in dem der Ton immer schärfer und die Liste der Vorwürde immer länger wurde. Die emotionsgelandenen atmosphärischen Störungen waren durch eine E-Mail ausgelöst worden und gipfelten Mitte Januar in den kollektiven Rücktritt des Referates fürs Schiedsrichterwesen.
Dessen Leiter Klaus-Michael Becker prangert »eine ganze Latte von Problemen« an, etwa fehlenden Informationsfluss. Das Fass sei übergelaufen. Als »richtiges Signal« würde sich Becker eine »Entschuldigung eines gewissen Vizepräsidenten« wünschen.
Wilfried Jörres, der Vizepräsident des Landesverbandes NRW, hatte am Freitag vergeblich versucht zu vermitteln. Die Aussprache der Schiris mit dem Präsidium endete ohne das gewünschte Ergebnis. Ein weiterer Mosaikstein des Ärgers soll zudem die von den Bundesligavereinen vehement bekämpfte Entscheidung des DBV-Verbandstages von 2006 sein, die Schiedsrichter-Aufwandsentschädigungen bei Bundesligaspielen von 25 auf 50 Euro zu erhöhen.

Artikel vom 05.02.2007