Bielefeld (mm). Am Sonntag, 25. März, soll der letzte Gottesdienst in der evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche an der Detmolder Straße stattfinden. Das hat der Bevollmächtigten-Ausschuss beschlossen. Die Bürgerinitiative für den Erhalt der Kirche kündigt Widerstand gegen die Pläne an. Pfingsten 2005 ist die Paul-Gerhardt-Gemeinde mit der Neustädter Marien-Kirchengemeinde zusammengelegt worden. Begründet wurde der Schritt mit dem Rückgang der Gemeindeglieder und dem drastischen Einbruch der finanziellen Mittel. Langfristig ließen sich zwei Kirchen in einer Gemeinde weder mit Haushaltsmitteln noch durch Spenden erhalten, hieß es. Seit dem vorigen Jahr laufen Verhandlungen des Kirchenkreises Bielefeld mit der Jüdischen Kultusgemeinde, die das evangelische Gotteshaus in eine Synagoge umwandeln will. Gegen die Verkaufspläne wendet sich eine Initiative aus der Mitte der Paul-Gerhardt-Gemeinde, die zuversichtlich ist, genügend Spenden aufzubringen, um die Kirche weiter nutzen zu können. Neustadt-Pfarrer Alfred Menzel hat im gestrigen Gottesdienst den Gemeindegliedern den Beschluss des Bevollmächtigten-Ausschusses überbracht. Die Entscheidung habe in der Gemeinde Entsetzen ausgelöst, sagte ein Mitglied der Initiative dem WESTFALEN-BLATT. Man werde prüfen, wie, auch mit juristischen Mitteln, dagegen vorgegangen werden könne. Enttäuscht sei die Initiative, dass ein Gespräch mit Superintendentin Regine Burg, das man seit längerem führen wolle, erst auf den 5. März terminiert worden sei: »Man will uns offenbar vor vollendete Tatsachen stellen.« Man sei sich bewusst, dass der aktuelle Beschluss im Paul-Gerhardt-Bezirk Trauer auslöse, sagte Pfarrer Menzel.: »Gerade die Osterzeit lädt jedoch dazu ein, das Neue zu beginnen.« Um 10 Uhr am Sonntag, 25. März, soll in der Paul-Gerhard-Kirche der letzte Gottesdienst gehalten werden. Zu einem gemeinsamen Abendgottesdienst wird um 18 Uhr in die Neustädter Marienkirche eingeladen. Bereits am Mittwoch, 7. März, wird es um 19.30 Uhr eine Veranstaltung im Neustädter Gemeindehaus am Papenmarkt geben, in der über die nächsten Schritte und Perspektiven des Gemeindelebens informiert werden soll.
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