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Menschen, die
den Wert ihrer
Arbeit kennen

Böckstiegel-Ausstellung eröffnet


Bielefeld (bp). »Peter August Böckstiegel ist uns immer ein lieber Nachbar geblieben,« sagte Dr. Florian Böllhoff im Namen der Kulturstiftung Pro Bielefeld am Sonntag zur Eröffnung der Ausstellung »Arbeitswelten« mit Werken von Böckstiegel und dessen Schwager, dem Maler Conrad Felixmüller in der Kunsthalle. Ein lieber Nachbar deshalb, weil Böckstiegel aus Arrode bei Werther stammt.
Eigentlich finden Ausstellungseröffnungen in der Kunsthalle auch immer in der jeweiligen Schau selbst statt, das aber war am Sonntag ob des Andrangs nicht möglich. Selbst der Vortragssaal mit seinen 250 Sitzplätzen fasste die Zahl der Interessenten nicht - viele mussten mit den Treppenstufen vorlieb nehmen oder mussten gleich im Foyer bleiben. Gekommen waren unter anderem Maler-Sohn Vincent Böckstiegel, Brigitte Felixmüller, Witwe von Titus, dem jüngsten Sohn Conrad Felixmüllers, und Enkelin Susanne Geister. Eine weitere Enkelin, Catarina Felixmüller, erinnert am Mittwoch, 7. Februar, 19 Uhr an ihren Großvater.
Vincent Böckstiegel hatte der Kuratorin der Ausstellung, Dr. Jutta Hülsewig-Johnen, einen Tulpenstrauß mitgebracht und lobte: »Ich bin begeistert von der Hängung der Werke.« Kunsthallen-Direktor Dr. Thomas Kellein konnte zudem unter anderem Dr. Dieter Porstmann, Leiter der Städtischen Galerie Dresden - dort wurde die Ausstellung zuvor gezeigt - begrüßen, Dr. Jan Honsel als Vorsitzenden des P.A. Böckstiegel Förderkreises, Staatssekretär Günter Kozlowski, Marion Weike, Bürgermeisterin von Werther und mit Prof. Dr. Hermann Bunte einen der Leihgeber. Jutta Hülsewig-Johnen erklärte in ihrer Einführung, dass Böckstiegel und Felixmüller »den Arbeiter für die Kunst entdeckt« hätten. Beide Künstler würden jedoch keine »Elendsgestalten« in ihren Werken zeigen, sondern »stolze Menschen, die den Wert ihrer Arbeit kennen«. Böckstiegel malte die Arbeitswelt des Bauern, Felixmüller zeichnete und malte Bergleute und Stahlarbeiter des Ruhrgebietes.
Beide lernten sich 1913 auf der Kunstakademie in Dresden kennen, waren seit der Hochzeit Böckstiegels mit Felixmüllers Schwester Hanna 1919 verschwägert.

Artikel vom 05.02.2007