Nach dem DSC-Spiel rückt das Pflegeteam an - Fans begrüßen neue Osttribüne
Von Jürgen Rahe (Text und Fotos) Bielefeld (WB). Wenn die Fußballprofis den grünen Rasen verlassen haben, sind sie gefragt - die »Greenkeeper« des DSC Arminia Bielefeld. Gestern gab es für das achtköpfige Team ein Menge zu tun. Die Profis von Arminia und Mönchengladbach hatten Samstagnachmittag ganze Arbeit hinterlassen.
»Punkt acht Uhr hat unser Einsatz begonnen«, berichtet Teamsprecher Michael Kollmeier, »und bis 16 Uhr wird die Rasenpflege heute dauern. Die Restarbeiten werden dann von uns am Montag erledigt.« Die »Hinterlassenschaft« nach dem aufreibenden Bundesligaspiel Arminia gegen Borussia Mönchengladbach dürfte jedem Betrachter schon am Samstag auf Anhieb aufgefallen sein: Der Rasen der SchücoArena war nach Spielschluss völlig übersät mit Löchern, die von den Stollen der Fußballprofis stammen. Kollmeier: »Nun sind wir dran. Jeder von uns ist mit einer Forke ausgestattet, muss damit den Rasen leicht anheben und anschließend das Ganze mit dem Fuß wieder zutreten. Wirklich eine Heidenarbeit ist das.« Aber man mache es gern, fügt der 29-Jährige hinzu, »schließlich wollen wir doch alle, dass Arminia das nächste Heimspiel auf optimal gepflegten Untergrund gegen den VfL Bochum gewinnt.« Wir alle - das sind auch diese munteren Arminen-Helfer: Hamid Sabbone, Mustapha Mokhlisse, Sandra Hokamp, Nihad und Muamer Cutuk, Rachid Kaid sowie Alexander Novikov. Enttäuscht sind die acht Helfer natürlich alle, dass der DSC Samstag gegen die »Fohlen«-Elf 0:2 verloren hat. Dafür aber überwiegt die Freude, dass nun endlich »grünes Licht« gegeben worden ist für den Neubau der Osttribüne (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Damit gewinnt die SchücoArena einfach mehr an Klasse, und die Atmosphäre im weiten Rund dürfte noch besser sein, als sie jetzt schon ist, so lauten die überwiegenden, vorm Spiel geäußerten Reaktionen einiger DSC-Fans. Jürgen Ostendorf (47), Rechtsanwalt von Beruf, kommt regelmäßig aus Bissendorf bei Osnabrück angereist und meint: »Viele andere Stadien sind bereits ÝGranatendingerÜ - deshalb ist der Ausbau einfach zeitgemäß.« Der Herforder »Azubi« Marcel Keve (21): »Ich bin bei jedem Arminen-Heimspiel dabei und kann es kaum erwarten, bis die neue moderne Osttribüne steht. Klar, dass ich als großer Arminenfan längst auch eine DSC-Fananleihe gezeichnet habe.« Gunhild Benthien-Kazior (45) ist Steuerberaterin aus Bielefeld und schaut sich immer wieder gern DSC-Spiele in der SchücoArena an. »Ich begrüße natürlich die große Tribünenlösung. Mein Mann und ich werden aber auch in Zukunft auf der jetzigen Haupttribüne Platz nehmen. Weil wir hier so ein nettes Umfeld haben.« Susanne Holzhäuser, Bäckereifachverkäuferin aus Quelle, lässt sich ebenfalls kaum eine Begegnung in der SchücoArena entgehen. Ihr Wunsch in Zusammenhang mit dem Neubau der Osttribüne: »Ein besseres Gastronomieumfeld unterm geschützten Dach.« Matthias Michel, 22-jähriger Zahntechniker aus Senne, findet den Bau der neuen Osttribüne »einfach super«. Allerdings könne man wohl von einem wahren Fiasko sprechen, sollte das neue »Schmuckstück« zu Saisonbeginn 2007/2008 stehen, der DSC Arminia Bielefeld dann aber tatsächlich aus der 1. Fußball-Bundesliga abgestiegen sein. Doch, so fügt der junge Mann hinzu, »das will ich nun wirklich nicht hoffen.«
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