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RAF: kein
Schlussstrich

Zypries mahnt


Berlin (Reuters). In der Debatte über eine Begnadigung des früheren RAF-Mitglieds Christian Klar hat Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) dafür geworben, die Gewalttaten der Roten Armee Fraktion und deren Opfer nie zu vergessen. »Ich persönlich bin der Auffassung, dass die Zeit der RAF eine einschneidende Phase in der Geschichte der Bundesrepublik war, unter die man keinen Schlussstrich im Sinne von Vergessen ziehen sollte.«
Auch vom juristischen Standpunkt sei kein Abschluss möglich, weil immer noch einzelne Straftaten nicht aufgeklärt seien. Im Fall von Klar wolle sie Bundespräsident Horst Köhler keine Empfehlung geben, »ob und wieviel Reue« er Klar abverlangen dürfe. »Aber ganz persönlich meine ich: Wenn jemand vor Abbüßung seiner Strafe ohne Richterspruch entlassen wird, sollte dieser Schritt eine befriedende Funktion haben - auch im Hinblick auf Opfer und Angehörige«, sagte Zypries. Der Bundespräsident muss über ein Gnadengesuch entscheiden, Klar nach 24 Jahren vorzeitig aus lebenslanger Haft zu entlassen.

Artikel vom 05.02.2007