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Weltmeister!
Deutschland im Handball-Rausch

Von Oliver Kreth
Köln (WB). Es ist vollbracht. 28 Jahre und 364 Tage nach dem letzten Titelgewinn ist Deutschland wieder Handball-Weltmeister.

In der mit 19 000 Zuschauern ausverkauften Kölnarena bezwang das Team von Bundestrainer Heiner Brand Polen mit 29:24 (17:13) und vollendete damit erfolgreich das Projekt WM-Gold 2007.
Brand begeistert: »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Vor drei Wochen habe ich es für unmöglich gehalten, was jetzt passiert ist. Dass das Turnier so gelaufen ist, werde ich erst sehr viel später kapieren. Wir hatten diesmal das Quäntchen Glück mehr.«
Die meisten Treffer für den Gastgeber erzielte vor den Augen von Bundespräsident Horst Köhler, dessen polnischem Kollegen Lech Kaczynski und Bundestagsvizepräsident Norbert Lammert Torsten Jansen (8), beim Silbermedaillengewinner trafen im Finale der XX. Welttitelkämpfe Grzegorz Tkaczyk und Mariusz Jurasik (je 5) am besten.
Schon die Vorzeichen für das Spiel waren gut, denn »de Höhner« (WM-Song: »Wenn nicht jetzt, wann dann«) verkündeten es vor dem Anpfiff: »Die Siegerstimmung ist in der Stadt, der 1. FC Köln hat gewonnen.« Da wollten sich die Handballer natürlich nicht lumpen lassen, und schon in der ersten Halbzeit legte die Mannschaft den Grundstein für den Sieg.
Mit dem bereits in acht Spielen - nur die Vorrundenpartie gegen Polen ging verloren - bewährten Rezept wurde das »Wunder von Köln« perfekt gemacht: Hinter einer sicheren Abwehr um Oliver Roggisch hielten Henning Fritz und von der 35. Minute an Johannes Bitter mehr als ihr Gegenüber Slawomir Szmal, vorne glänzte ein variantenreicher Angriff, in dem meist Michael Kraus Regie führte.
Nach dem Finale ging es dann für die Spieler noch zum Empfang in das alte Rathaus von Köln. Und im Hotel zur Post in Wiehl warteten 1000 Liter Bier und ganz, ganz viele Fans.Sport

Artikel vom 05.02.2007