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Wentas
WM-Traum

Polen spielt verrückt

Von Volker Krusche
Hamburg (WB). Seit dem 36:33 nach zweifacher Verlängerung im WM-Halbfinale gegen Dänemark befindet sich Polen im Ausnahmezustand. Das sagt Bogdan Wenta, der Trainer des deutschen Finalgegners.
Chef-Trainer: Bogdan Wenta.
»Wir Handballer verdrängen sogar den Fußball von den ersten drei Seiten der Sportzeitungen. So etwas hat es in Polen noch nie gegeben«, freut sich Wenta, der lange in Lübbecke spielte. Seine Landsleute sind vom Handball-Virus infiziert und er sowieso: »Wir sind zwar jetzt schon Zweiter und haben damit den größten Erfolg erreicht, aber wir werden uns damit nicht zufrieden geben. Jetzt wollen wir auch den Titel.«
Als Schlüsselspiel dieser WM bezeichnet Wenta übrigens nicht den Vorrundensieg gegen die deutsche Mannschaft in Halle, als seine Auswahl beim 27:25 dank des starken Rückraums und einem sensationellen Torwart Slawomir Szmal verdient gewann, sondern die Hauptrundenniederlage gegen Frankreich: »Danach haben die Mannschaft und ich die halbe Nacht zusammen gesessen und uns harte Worte an den Kopf geworfen. Wir haben uns gegenseitig die Köpfe gewaschen, um wieder hoch zu kommen.« Das habe sich ausgezahlt. Finalgegner Deutschland wird der polnische Coach trotz des Erfolgs von Halle bestimmt nicht unterschätzen. Wenta: »Ich sehe inzwischen ein ganz anderes deutsches Team.« An den Titelgewinn glaubt er trotzdem.

Artikel vom 03.02.2007