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135 Menschen sterben bei Anschlag

Bisher schwerstes Selbstmord-Attentat seit Beginn des Irak-Krieges


Bagdad (Reuters). Bei dem bisher schwersten Bombenanschlag im Irak seit dem US-Einmarsch 2003 hat ein Selbstmordattentäter mindestens 135 Menschen mit in den Tod gerissen. Seit Beginn des Irakkrieges vor knapp vier Jahren wurden noch nie so viele Menschen bei einem einzelnen Anschlag getötet.
Der Attentäter hatte am Samstag auf einem belebten Markt Bagdads einen Lastwagen in die Luft gejagt, der nach Angaben des Innenministeriums mit einer Tonne Sprengstoff beladen war. Mehr als 300 Menschen wurden verletzt.
US-Präsident George W. Bush forderte ein energischeres Durchgreifen von Ministerpräsident Nuri al-Maliki und drohte indirekt mit Konsequenzen.
Gestern starben in Bagdad 16 weitere Menschen bei Anschlägen und Schießereien. Nach der schweren Explosion am Samstag im Schiiten-Viertel Sadrija war noch in weiter Ferne eine dichte Rauchwolke am Himmel zu sehen. Am Tatort klaffte ein riesiger Krater im Erdboden. Zahlreiche umliegende Gebäude wurden zerstört, von einigen Geschäften riss die Wucht der Explosion die Fassaden ab.
Die US-Regierung nannte den Anschlag eine Gräueltat und sicherte der irakischen Regierung ihre Unterstützung zu. Bush forderte Maliki aber auch auf, im Kampf für eine Befriedung des Iraks Führungsstärke zu beweisen. Maliki kündigte erneut an, er wolle gegen die Extremisten konsequent vorgehen. Die Regierung werde deren Wurzeln kappen. Der Regierungschef machte Anhänger des hingerichteten Ex-Präsidenten Saddam Hussein und andere sunnitische Rebellen für den Anschlag in der Hauptstadt verantwortlich..
Heute will Bush dem Kongress seinen Haushaltsentwurf für 2008 vorlegen, der für die Kriegseinsätze im Irak und in Afghanistan zusätzlich 245 Milliarden Dollar vorsieht. Gleichzeitig wolle Bush den regulären Verteidigungsetat um 10,5 Prozent auf 481 Milliarden Dollar anheben.

Artikel vom 05.02.2007