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Verdi verlangt Standortgarantie

Wieder Proteste bei Marktkauf

Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Neue Unruhe bei der Edeka-Tochter Marktkauf: Nachdem vor zwei Wochen die Verhandlungen über einen Sozialplan in der vierten Runde gescheitert sind, drängt die Gewerkschaft Verdi jetzt auf eine Standortgarantie für die Zentrale in Bielefeld.
Etwa 50 Marktkauf-Mitarbeiter beteiligten sich an den Protesten. Foto: Hans-Werner Büscher

Mit einer Protestaktion vor dem erst kürzlich eröffneten SB-Warenhaus in Bielefeld versuchte die Gewerkschaft ihrer Forderung am Freitag Nachdruck zu verleihen. In der Marktkauf-Zentrale reagierte man mit Verwunderung auf die Aktion. »Der Standort Bielefeld steht überhaupt nicht zur Debatte«, betonte ein Sprecher des Einzelhandelsunternehmen.
Die Gewerkschaft teilte am Freitag mit, ihr seien drei strittige Punkte besonders wichtig. »Wir wollen eine Begrenzung von betriebsbedingten Kündigungen. Dazu sollen von Entlassung bedrohte Beschäftigte die Möglichkeit erhalten, in eine Transfergesellschaft zu wechseln«, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Dirk Nagel. Außerdem fordert er Sicherheit für die »restlichen 800 Arbeitnehmer« der Marktkauf-Zentrale und eine zumindest zeitlich befristete Standortsicherung. Verdi wolle verhindern, dass über weitere Personalabbaumaßnahmen der Standort Fuggerstraße im Bielefelder Stadtbezirk Sennestadt »unter Umständen aufgelöst wird.« Nagel: »Wenn sich Marktkauf weigert, solch eine Sicherheit zu geben, so müssen wir Schlimmstes befürchten.«
Marktkauf-Sprecher Tobias Weitzel nannte die Forderung der Gewerkschaft unrealistisch. Zudem verwies er darauf, dass die Zahl der Beschäftigten in der Marktkauf-Zentrale aktuell bei 800 liege und diese Zahl reduziert werden solle. Im Gespräch ist der Abbau von 250 bis 300 Stellen.
Die Konfliktpunkte werden zentrales Thema bei den bald beginnenden Verhandlungen in einer Einigungsstelle sein. Die Gespräche werden unter Leistung des Direktors des Arbeitsgerichtes Köln, Dr. Franz-Joachim Thür, stattfinden. Bis dahin will die Gewerkschaft den Druck auf die Geschäftsführung und deren Sprecher Dr. Stephan Schelo erhöhen. Nagel kündigte an, Warenhäuser und Baumärkte in die Aktionen einzubeziehen.

Artikel vom 03.02.2007