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Das Startzeichen der Staffeln

Biathlon-WM in Antholz: Deutsches Team freut sich auf goldige Tage

Antholz (dpa). Auf sonnige Zeiten hoffen die deutschen Biathleten bei den am heutigen Samstag mit den beiden Sprintrennen der Herren (10.45 Uhr) und Damen (14.15 Uhr) beginnenden Weltmeisterschaften im Südtiroler Antholz.

Optimismus auf sportlichen Sonnenschein verbreitet das deutsche Team. »Ich will mein erstes Einzelgold«, sagte der dreimalige Olympiasieger Michael Greis aus Nesselwang. Er wolle sowieso immer gewinnen, wenn er an den Start gehe. »Statistisch gesehen ist zwar die Wiederholung der Turin- Ergebnisse unwahrscheinlich, doch lassen wir uns überraschen«, bemerkte er selbstbewusst voller Optimismus und Vorfreude.
Damen-Bundestrainer Uwe Müssiggang hat die Marschroute ausgegeben, dass seine »Mädels«, wie er die Skijägerinnen väterlich liebevoll nennt, in jedem Rennen um Podestplätze kämpfen sollen. »Dafür sind die routinierten Frauen zuständig. Es wäre ja auch dumm, wenn eine Weltcup-Spitzenreiterin Kati Wilhelm oder frühere Weltmeisterinnen wie Andrea Henkel und Martina Glagow mit achten Plätzen zufrieden wären«, erklärte Müssiggang. Seine beiden »jungen Wilden«, Magdalena Neuner und Kathrin Hitzer, hätten dagegen »keine Leistungsnachweise« zu erbringen.
»Sie sollen bei dieser WM im schönsten Biathlonstadion der Welt lernen«, versuchte der Bundestrainer den Erwartungsdruck an die beiden Juniorinnen nach dem Weltcupsieg Neuners Anfang Januar in Oberhof so gering wie möglich zu halten.
Bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Frost nutzten alle Mannschaften am Freitag das Abschlusstraining zu letzten Materialtests. »Endlich richtiger Winter. Da kommt Freude auf. Das Kribbeln setzte bereits ein, als ich am Mittwoch von Ridnaun ins Antholzer Tal gefahren bin. Ich fühle mich wie vor Olympia«, beschrieb Greis seinen Gemütszustand.
Kati Wilhelm reiste ebenfalls mit gestärktem Selbstvertrauen, hohen Erwartungen und großer Vorfreude nach Antholz, wo sie von allen Biathlon-Orten am häufigsten siegte. »Ich möchte bei der WM in dem wunderschön umgebauten Stadion an die Leistungen von Olympia anknüpfen, meine zweite Einzelmedaille bei Weltmeisterschaften gewinnen. Und dann wollen wir endlich wieder mal den Staffeltitel«, sagte die 30 Jahre alte Thüringerin und legte damit die Messlatte sehr hoch. WM-Staffelgold gewannen die deutschen Biathletinnen zuletzt 1999 im finnischen Kontiolahti, damals war Kati Wilhelm noch Skilangläuferin in der Loipe.
Dabei hatte sie den nacholympischen Winter ursprünglich zum »Zwischenjahr« erklärt. Im Frühjahr nahm sie ein Fernstudium für internationales Management in Ansbach auf. Viel später als üblich stieg sie ins Sommertraining ein. »Deshalb hatte ich läuferisch lange auch nicht die Konstanz auf dem Niveau des Vorjahrs«, schätzte sie selbstkritisch ein.

Artikel vom 03.02.2007