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»Sahnestück« nimmt langsam Form an

Grundsteinlegung für Senioren-Wohnheim »Cansteinstraße« - Bau kostet vier Millionen Euro

Von Peter Monke
und Lars Rohrandt (Fotos)
Brackwede (WB). Bis ins hohe Alter selbstbestimmt leben, im Bedarfsfall aber auf Hilfe zurückgreifen zu können - dieser Wunsch wird für einige Senioren schon bald Wirklichkeit. Mit der Grundsteinlegung am Freitag gehen die Arbeiten für die neue Wohnanlage des Diakonie-Verbandes Brackwede an der Cansteinstraße 2 in die heiße Phase.

Das Fundament für den vier Millionen Euro teuren Bau ist bereits fertig, das Erdgeschoss und die drei Obergeschosse sollen bis Ende März errichtet sein. Ab Herbst sollen die 19 Seniorenwohnungen in der Größe von 73 bis 88 Quadratmetern zum Einzug bereit sein. Im Erdgeschoss wird zusätzlich eine Wohngruppe für neun Bewohner eingerichtet, die dauerhaft eine fürsorgende Betreuung benötigen. »Dieses Angebot richtet sich vor allem an demenziell Erkrankte«, sagt Anne Kochanek vom Diakonie-Verband Brackwede.
16 der 19 barrierefreien Seniorenwohnungen sind bereits heute fest vergeben, viele zukünftige Mieter waren bei der Grundsteinlegung ihres neuen Zuhauses auf der Baustelle dabei. »Es zeigt, wie hoch der Bedarf für Angebote dieser Art ist«, sagt Bernd Onckels, Geschäftsführer des Diakonie-Verbandes. Die als Niedrigenergiehaus geplante Anlage an der Cansteinstraße sei aber auch ein besonderes »Sahnestück«: Die Haltestelle der Stadtbahn, und damit die Anbindung ans Bielefelder Zentrum, liegt direkt vor der Tür. Die Brackweder Hauptstraße mit ihren Geschäften, Apotheken und Arztpraxen ist zu Fuß gut zu erreichen und nur wenige Schritte genügen, um die Natur des Teutoburger Waldes zu genießen.
Die Verknüpfung von eigenständigem Leben in den Wohnungen und Versorgungssicherheit im Notfall durch die Betreuungskräfte der Wohngruppe im Erdgeschoss sei ein zukunftsweisendes Konzept, sagt Onckels. »Es garantiert, dass kein Bewohner aufgrund von Krankheit oder Pflegebedürftigkeit sein angestammtes Wohnumfeld verlassen muss.«
Für den Brückenschlag zwischen den Generationen sorgte bei der Grundsteinlegung der sechsjährige Julius Hebrok, Enkel des Bauherren-Ehepaares Helga und Rudi Hebrok. Gemeinsam mit Onckels füllte er die einzumauernde Kupferdose mit etwas Geld, dem Gemeindebrief der Kirchengemeinde, einer WESTFALEN-BLATT-Ausgabe und einer Tabelle, die unter anderem den aktuell gültigen Steuersatz sowie die Benzinpreise ausweist. »Damit Menschen, die in vielleicht 1000 Jahren diese Dose ausgraben, auch wissen, was am Tag der Grundsteinlegung los war«, sagte Onckels.
Zum Abschluss der Zeremonie überbrachte Pastor Berthold Schneider als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Diakonie-Verbandes seine guten Wünsche für den Neubau. »Die heutige Tageslosung passt gut zu den Überlegungen und Absichten, die wir mit diesem Bau verbinden: ÝSuchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn, denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's auch euch wohlÜ (Jeremia 29,7).«
Wer sich für die verbleibenden Wohnungen an der Cansteinstraße interessiert, kann sich beim Diakonie-Verband unter der Rufnummer 0521 / 94 23 916 an Anne Kochanek wenden.

Artikel vom 03.02.2007