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0:1 - SC Harmlos muss weiter
um den Klassenerhalt zittern

Nur ein Paderborner Torschuss bei der Niederlage gegen Kaiserslautern

Von Peter Klute
Paderborn (WB). »Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer.« Mit diesem Lied begleitete Xavier Naidoo die deutsche Fußball-Nationalmannschaft während der Weltmeisterschaft im eigenen Land im Sommer 2006. Der Sänger und Komponist hätte den Text auch gut und gerne für den SC Paderborn 07 schreiben können.

Nach der gestrigen 0:1-Heimniederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern geht das Zittern um den Klassenerhalt weiter. Die nackten Fakten nach dem Schlusspfiff vor 6785 Zuschauern im Hermann-Löns-Stadion lesen sich erschreckend. Ostwestfalens einziger Zweitligist schoss in 90 Minuten nur ein einziges Mal aufs Tor und musste bis zur 70. Minute auf seinen ersten von zwei Eckbällen warten. Mit diesem SC Harmlos konfrontiert, reagierte Holger Fach nach seiner ersten Niederlage auf der Paderborner Bank überraschend gelassen: »So etwas kommt vor.« Der Trainer gab zu, »dass wir dieses Spiel richtigerweise verloren haben«, aus der Fassung brachte ihn das aber nicht: »Ich bin nicht enttäuscht, weil die Mannschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles versucht hat, und es ist ja nichts Neues, dass wir beim Herausspielen von Torchancen Probleme haben und gegen den Abstieg spielen. Man darf aber nicht vergessen, dass wir aus den ersten drei Rückrundenspielen vier Punkte geholt haben.«
Zwar konnte die Konkurrenz auch am 20. Spieltag keinen entscheidenden Boden gut machen, für Fach wird es dennoch ein Kampf »auf Biegen und Brechen.« Die Gäste aus der Pfalz dürfen nach vorherigen vier Unentschieden in Folge dagegen wieder auf die sofortige Rückkehr in die 1. Liga hoffen. »Wir hatten zwei Gegner, Paderborn und diese Wiese, auf der kein Kombinationsfußball möglich war. Ich habe meiner Mannschaft vorher gesagt, dass ich keinen schönen Sieg, sondern einen Sieg sehen möchte. Wir waren heute endlich mal effektiv«, sagte Lauterns Coach Wolfgang Wolf und sprach von einem »hochverdienten« Sieg.
Sein Gegenüber beließ es bei »verdient«, weil er bei den Gästen nur zwei Chancen gesehen hatte. Die erste vereitelte SCP-Torwart Tom Starke mit einem Weltklasse-Reflex, dank dessen er in der 22. Minute einen Kopfball von Silvio Meißner nach einer Ecke von Gregory Vignal parierte. Bei der zweiten war Starke allerdings wie seine Vorderleute machtlos. Balazs Borbely nahm einen langen Ball auf, tanzte David Fall aus und erwischte Starke mit einem Flachschuss auf dem falschen Fuß. So reichte den Pfälzern eine Durchschnittsleistung zum Dreier, weil der SCP laut Fach »zu viele Fehler im Spiel nach vorne« beging.
Ein Gegentor war für den SCP an diesem Tag eines zu viel. »Der Gegner hat uns nach der Führung nicht mehr in Gefahr gebracht«, sagte Wolf und traf ins Schwarze. Einen Hauch von Gefahr verbreitete in der 75. Minute nur der eingewechselte Timo Röttger, dem der Ball aber bezeichnenderweise vom Fuß sprang. Da war es nicht verwunderlich, dass viele Fans bereits fünf Minuten vor dem Abpfiff gingen.
Einen Spieltag, nachdem Benjamin Schüßler die Negativserie von neun sieglosen Partien mit seinem Siegtor in Augsburg beendet hatte, ging mit der gleichen Startelf eine andere zu Ende. Für den SCP war es die erste Niederlage nach sieben Punkten aus fünf Spielen. Noch schlimmer: Es war das neunte Saisonspiel ohne Torerfolg, in den vergangenen elf Partien war der SCP ganze vier Mal erfolgreich. Der Zinskracher der Volksbank Paderborn-Höxter, er bringt in dieser Saison bislang wenig Ertrag. Da gibt es pro Tor mehr Geld aufs Konto. Auch hier wird mit derzeit 15 Treffern der Weg zur ergiebigen Anlage kein leichter sein, er wird steinig und schwer.

Artikel vom 05.02.2007