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Rostock beendet
die kleine Krise

Köln: Daum zieht den richtigen Joker

Köln (dpa). Rostock ist zurück, mit Kaiserslautern geht es wieder vorwärts, und Köln holt weiter auf - beim Unternehmen »Wiederaufstieg« haben sich die Ex-Bundesligaclubs erfolgreich zu Wort gemeldet.

Am 20. Spieltag der 2. Fußball- Bundesliga beendete Hansa Rostock mit dem 1:0-Zittersieg gegen die SpVgg Greuther Fürth die Mini-Krise und setzte sich hinter den Karlsruher SC wieder auf den zweiten Platz. Der 1. FC Kaiserslautern kam mit dem 1:0 beim SC Paderborn bis auf vier Punkte an den Dritten MSV Duisburg heran, der sich im Verfolgerderby am Freitag beim FC Erzgebirge Aue mit 1:0 durchgesetzt hatte.
Der 1. FC Köln feierte dank des späten Siegtors durch »Joker« Matthias Schwerz (84.) per Foulelfmeter ein glückliches 1:0 gegen den FC Carl-Zeiss Jena und wahrte mit dem zweiten Sieg unter Christoph Daum seine minimalen Aufstiegschancen. »Aus eigener Kraft können wir es nicht schaffen, aber wir wollen weiter nach vorne kommen. Wir denken von Spiel zu Spiel und schauen dann im April auf die Tabelle«, nach Kölns erstem Heimsieg seit dem 25. September 2006 (1:0 gegen Essen). Zum Abschluss der 20. Runde treffen der TSV 1860 München und Wacker Burghausen am Montag (20.15 Uhr) im bayerischen Derby aufeinander.
Der Karlsruher SC eilt scheinbar unaufhaltsam auf die Bundesliga zu. »Glückwunsch an den KSC, er wird aufsteigen«, gratulierte Offenbachs Trainer Wolfgang Frank dem Spitzenreiter, der dank eines umstrittenen Elfmeters glücklich mit 2:1 gewann und die Serie des zuvor sechs Mal siegreichen OFC beendete. In Karlsruhe will man aber vom Aufstieg noch nichts wissen. »Es sind noch 14 Spiele, und heute hat man gesehen, wie schwer es ist, seine Heimspiele zu gewinnen«, warnte Trainer Edmund Becker.
Sebastian Hähnge (68.) stellte im Ostseestadion den ersten Sieg der Rostocker nach zuletzt zwei Niederlagen im neuen Jahr sicher. »In der jetzigen Lage ist Zauberfußball nicht möglich. Wir mussten den Gegner niederringen«, meinte Hansa-Coach Frank Pageldorf nach dem Zittersieg.
Selbst gegen den auswärts sieglosen Abstiegskandidaten aus Jena wäre Köln seinen Heimkomplex beinahe nicht losgeworden, doch dank des eingewechselten Scherz feierte der FC den ersten »Dreier« vor eigenem Publikum nach sieben sieglosen Heimspielen. Vor 42 500 Zuschauern fand der FC kein Mittel gegen die defensiv überzeugenden Thüringer und geriet erst nach dem Foul von Jenas Torhüter Georgi Lomaia an Kölns Brasilianer Tiago auf die Siegerstraße. Kölns Trainer Christoph Daum jubelte nicht lange, ihn interessierte auch nicht, dass die Aufstiegskandidaten ebenfalls alle gewonnen hatten. Seine Meinung: »Ich sehe in erster Linie immer meine Mannschaft. Und ich denke nur von Spiel zu Spiel.«

Artikel vom 05.02.2007