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270 Minuten in acht Tagen. Mit einer englischen Woche ist die Liga in die Rückrunde gestartet. Gleich volles Programm. Das hat es in der langen Liga-Geschichte noch nie gegeben. Nur ein Verein buchte drei Dreier, räumte also alle »Neune« ab. Und nur ein Klub ging ganz leer aus.

Schalker Blitzstart

2:1 in Frankfurt, 2:1 gegen Aachen, 2:0 in Bremen. Macht zusammen 6:2 Tore und bringt die volle Punktquote. Glückwunsch, FC Schalke 04! Die Mannschaft hat das alte Jahr mit einem 1:0-Sieg in Bielefeld beendet, die Erfolgsserie wurde 2007 fortgesetzt. Die Belohnung: Königsblau ist die Modefarbe Nummer 1, der Kult-Club aus dem Revier eroberte die Spitze.
Die letzte Niederlage liegt nun schon Monate zurück. Damals, nach dem 0:3 am 28. Oktober in Stuttgart, wackelte der Stuhl von Mirko Slomka. Inzwischen gibt es keine Kritik mehr. Elf Partien ohne Niederlage. Der Trainer machte zuletzt alles richtig.
Auch die komplizierte Integration des lange Zeit verletzten Regisseurs Lincoln scheint zu gelingen. Am Sonntag, beim Sieg in Bremen, spielte der Brasilianer eine Hauptrolle. Die Schalker haben übrigens die Gipfeltreffen gegen Werder mit jeweils 2:0 für sich entschieden, waren in beiden Partien die klar bessere Mannschaft. Aber wer Meister werden will, der muss bei schwächeren Auftritten ebenfalls punkten. Auch das schaffte Schalke. Wie in Bielefeld und beim glücklichen 2:1 gegen Aachen.

Zwei Punktejäger

Die Königsblauen wollen die Serie gegen Berlin natürlich fortsetzen. Ungeschlagen überstanden aber auch zwei Vereine die englische Woche, denen diese Punktjagd nicht unbedingt zugetraut werden durfte. Der FSV Mainz war beim Wiederanpfiff am 27. Januar eigentlich schon abgestiegen. 11 Zähler, erst ein Sieg.
Drei Spiele später: Die Zitterzeit geht selbstverständlich weiter, aber die Mainzer haben den Anschluss geschafft. Ein hoffnungsloser Liga-Fall sind sie nicht mehr. 1:0 in Bochum, 1:0 gegen Dortmund, 0:0 in Frankfurt. Kein Gegentor, sieben Punkte. Trainer Jürgen Klopp kann also nicht nur den TV-Zuschauern das Spiel erklären, er brachte auch den Kellerkandidaten wieder auf Kurs.
Kollege Petrik Sander leistet ebenfalls erstklassige Arbeit. Denn Cottbus stand in dieser Saison noch nie auf einem Abstiegsplatz, eine energische Leistung. Die Rückrundenresultate der Lausitzer: 3:1 gegen Gladbach, 1:1 in Hamburg und 0:0 gegen Bochum. Jetzt kommt es zu einem pikanten Duell. Mainz erwartet Cottbus. Das »riecht« nach Unentschieden.

Alarm in Aachen

Wenn sie wenigstens schon mal einen Punkt in diesem Jahr geholt hätten, die Aachener. Grandios schlossen sie 2006 mit dem 4:2-Pokal-Triumph gegen den FC Bayern ab, 2007 ging bisher alles daneben. 2:3 gegen Leverkusen, 1:2 auf Schalke und zuletzt das bittere 1:4 gegen Hannover. Der »Tivoli«, vom Freudenhaus mutierte das Stadion zur Schießbude. Die Alemannen haben in ihren 20 Partien bereits 42 Treffer kassiert.
Die Vorrunden-Feiertage, die den Aufsteiger sogar einmal an die Spitze spülten, sie sind vorbei. Jan Schlaudraff geht nach München, seiner Elf droht die Rückkehr ins Unterhaus. Denn wenn Alemannia an diesem 21. Spieltag auch in Mönchengladbach verlieren sollte, tauschen sie mit der Borussia den Abstiegsplatz. Alarm in Aachen.
Klaus Lükewille

Artikel vom 10.02.2007