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Führungs-Krisen
Hart
am
Ball

Von Klaus Lükewille

0:3 in Nürnberg. Das hätte Felix Magath auch noch geschafft. 1:2 in Berlin. Das wäre Thomas Doll ebenfalls gelungen.
Ob die entlassenen Trainer anschließend eine Flasche aufgemacht haben? Es sei ihnen gegönnt. Prost, Ottmar Hitzfeld. Na, dann zum Wohl, Huub Stevens. Und weiter viel Spaß.
Denn in und vor allem nach diesen Partien wurde deutlich, dass an den Bundesliga-Schauplätzen München und Hamburg nicht allein die Fußball-Lehrer die Verantwortung tragen.
Was sind da nur für Vorgesetzte am Werk? Die Vereins-Bosse und Manager haben schließlich in der Personal-Planung entscheidende Rollen gespielt. Inzwischen ist klar: so steigt der Hamburger SV ab. Und so wird der FC Bayern München nicht mal Tabellenfünfter. Die Qualität der Kader, von den Managern Dietmar Beiersdorfer (Hamburg) und Uli Hoeneß (München) entscheidend mitbestimmt und zusammengestellt, sie reicht einfach nicht.
Im Norden kickt eine kunterbunt zusammengewürfelte Multi-Kulti-Truppe aus 15 Ländern, im Süden kassieren zu viele überschätzte und alternde Stars Millionen für mäßige Auftritte.
Und was die Fälle HSV und Bayern noch schlimmer macht, das sind die öffentlichen Auftritte der verantwortlichen Vereinslenker. Während sich Franz Beckenbauer im ZDF immerhin stellte, ein paar Wahrheiten sagte, und dabei charmant lächelte, gingen Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Hoeneß vorerst auf Tauchstation. Peinlich.
Wie die Aussage von HSV-Chef Bernd Hoffmann. Dass er mit Stevens schon klar war, dann trotzdem noch mit Magath verhandelte - wen hat das zu interessieren? Es muss vermutet werden, die Herren merken nicht einmal, wie sehr sie sich blamieren und ihren Ruf ruinieren.

Artikel vom 05.02.2007