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Playmobil kämpft
mit Lieferengpässen

Top-Produkt »Krankenhaus« heiß begehrt

Von Bernhard Hertlein
Zirndorf (WB). Zufrieden, aber nicht strahlend: Das Sommermärchen »Fußball-Weltmeisterschaft 2006« ruft im Nachhinein in der Spielwaren-Branche keine Begeisterungsstürme mehr hervor.
Erfolgreich: Geschäftsführerin Andrea Schauer Foto:dpa

Das gilt sowohl für Playmobil und Lego, die beide hohe Erwartungen in ihre Spielzeug-Stadien setzten, als auch für den Bünder Modellbauer Revell, in dessen »Kick-o-mania«-Spielfigurenteam zahlreiche WM-Stars mitkicken. Bei Playmobil wurde die WM-Arena in der internen Verkaufsliste turmhoch vom eigenen großen Spiel-Krankenhaus geschlagen. Dieses erwies sich als Top-Verkaufsschlager und löst im fränkischen Zirndorf zeitweise sogar Lieferengpässe aus. Insgesamt stammen von den 50 meistverkauften Spielwaren in Deutschland knapp 30 Prozent aus der Playmobil-Produktion.
Unterm Strich hat sich Playmobil als Nummer 3 in der Branche hinter Lego und Mattel als größter deutscher Hersteller im vergangenen Jahr gut behauptet. Der Umsatz des Unternehmens erhöhte sich entgegen dem Branchentrend um fünf Prozent auf 379 (Vorjahr: 361) Millionen Euro. Der Marktanteil stieg von 8,4 auf 9,3 Prozent; dies ist im Vergleich zum Jahr 2000 fast eine Verdoppelung.
Der Exportanteil von Playmobil erreichte 60 Prozent. 2007 wollen die Franken vor allem ihre Bastion in Asien verstärken. Nach Japan und Hongkong sollen die Männchen nun China erobern. Produziert wird nach wie vor ausschließlich in Europa, in Tschechien, Spanien und vor allem in Franken. Insgesamt sind von den 2721 (2591) Mitarbeitern 1505 (1439) in Deutschland beschäftigt.
Geschäftsführerin Andrea Schauer erwartet für das nächste Jahr wieder ein Umsatzplus von gut fünf Prozent. Von den Neuheiten hätten ein Reiterhof, die Feenwelt und der nach 20 Jahren wieder auflebende Playmobil-Zirkus die Chance, sich 2007 auf den Spielzeug-Bestsellerlisten zu platzieren.

Artikel vom 02.02.2007