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Tödliche Schüsse
auf Randalierer

Polizist handelte vermutlich in Notwehr

Nauen (dpa). Ein Berliner Polizeibeamter hat im brandenburgischen Nauen einen jungen Mann erschossen.Spurensicherung am Tatort im brandenburgischen Nauen. Ein Polizeibeamter hat einen jungen Mann erschossen, der zuvor Glasscheiben von Bushaltestellen (links) zertrümmert hatte.

Der 24 Jahre alte Polizist habe vermutlich in Notwehr gehandelt, teilte die Potsdamer Staatsanwaltschaft mit. Der 24-Jährige war auf der Heimfahrt und hatte nach Verlassen der Bahn bemerkt, wie drei junge Männer am Bahnhof die Glasscheiben dreier Bushaltestellen zertrümmerten. Dazu benutzten sie aus einem Zug entwendete Nothämmer.
Nach bisherigen Ermittlungen wollte der Polizist, der noch seine Uniform und seine Dienstwaffe trug, die Männer zur Rede stellen. Sie ergriffen jedoch die Flucht. Bei der Verfolgung griffen zwei der Männer den Beamten an. Daraufhin feuerte der Beamte mehrere Schüsse aus seiner Pistole ab. Der Getroffene starb noch am Ort des Geschehens. Die Identität des Opfers sei noch nicht zweifelsfrei geklärt. Bei den anderen beiden Männern handelt es sich um einen 20 und einen 24 Jahre alten Mann aus dem Raum Nauen. Beide sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Bislang seien sie die einzigen Zeugen des Vorfalls.
Der Berliner Beamte verweigerte bislang eine Aussage zum Geschehen. Er wurde nach Angaben eines Berliner Polizeisprechers aus dem Polizeigewahrsam entlassen, werde aber psychologisch betreut.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft reagierte mit Bedauern auf den Vorfall. Es sei eine neue Qualität der Auseinandersetzung in Berlin und Umland aufgekommen Polizisten würden zunehmend angegriffen und verletzt.

Artikel vom 02.02.2007