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Der Typ Böhme ist gefordert

Wenn andernorts »High Noon« ist, steht Arminia in der Schusslinie

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Sogar Thomas von Heesen findet es mittlerweile kurios. »Wenn es gegen uns geht, ist anderswo immer High Noon«, sagt er. Was der Trainer meint: Auffallend oft war und ist Arminia in Spiele verwickelt, just vor oder nach denen der Gegner einen Trainerwechsel bekannt gegeben hat.

Im Oktober 2005 trennte sich Hannover 96 nach einem 1:4 in der SchücoArena von Ewald Lienen. Zwei Monate später war Uwe Rapolders Zeit beim 1. FC Köln nach einem 2:3 in Bielefeld abgelaufen. Und nun das: Statt von Jupp Heynckes wird der morgige Punktspielpartner Borussia Mönchengladbach von Jos Luhukay betreut. Und statt Felix Magath stellt Ottmar Hitzfeld den FC Bayern auf die Partie am übernächsten Sonntag gegen die Arminia ein.
»Aber das hat uns nicht zu interessieren. Wir haben hier bei uns einen harten Job zu erledigen«, verweist von Heesen auf die schwierige Situation im eigenen Klub. »Wir wollen in den nächsten Spielen den Schritt in eine positive Richtung machen. Dazu gehört für mich ein Sieg gegen Mönchengladbach.«
Kein Sieg, zwei Unentschieden, acht Niederlagen - Borussias Saisonbilanz in der Fremde müsste dem DSC eigentlich Mut machen. Wäre da nicht die Erinnerung an die vergangene Saison. Monatelang war Gladbach auswärts sieglos, bis in Bielefeld der Knoten platzte. 0:2 aus DSC-Sicht - damit das nicht noch mal passiert, »brauchen wir eine hohe Aggressivität und Spieler, die nicht die Zweikämpfe scheuen«, verlangt von Heesen. Eindeutige Böhme-Attribute, die er da auflistet. »Kann gut sein, dass er spielt«, sagt der Trainer, zumal Ioannis Masmanidis wie schon gegen Hamburg auch in Stuttgart im linken Mittelfeld nicht überzeugen konnte.
Zu einer weiteren personellen Änderung wird von Heesen gezwungen. Marcio Borges, der nach seiner Roten Karte in Stuttgart für zwei Spiele gesperrt wurde, wird in der Innenverteidigung durch Petr Gabriel oder Markus Bollmann ersetzt. »Warum sollten nicht beide spielen? Bollmann hinten rechts und Gabriel in der Mitte«, schließt von Heesen sogar eine Kunstpause des Rechtsverteidigers Bernd Korzynietz nicht kategorisch aus.
Und auch im Sturm ist Artur Wichniarek nach zwei weniger gelungenen Auftritten nicht mehr unantastbar. Wogegen Christian Eigler nicht nur wegen seines Tores Eindruck hinterlassen hat. Von Heesen: »Christian hat überragend gespielt«, womit sich die Frage nach seiner erneuten Nominierung für die Startelf von selbst beantwortet.
Weil Abdelaziz Ahanfouf nach Meinung seines Trainers noch die Fitness für einen Starteinsatz fehle und Fatmir Vata kaum den direkten Weg von der Tribüne des Gottlieb-Daimler-Stadions in die Startformation gegen Gladbach finden dürfte, steht als Angriffs-Alternative nur noch Sibusiso Zuma zur Wahl. Das heutige Abschlusstraining (15 Uhr, Friedrich- Hagemann-Straße) wird Aufschlüsse geben.

Artikel vom 02.02.2007