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Abenteuer Scherbenwelt
»World of Warcraft«-Erweiterung »The Burning Crusade« setzt neue Maßstäbe
Blizzard Entertainment hat das Versprechen gehalten. Die neuen Herausforderungen in der »World of Warcraft«-Erweiterung »The Burning Crusade« haben die acht Millionen europäischen und amerikanischen Anhänger des Online-Spiels in einen Rausch versetzt.
Wie ausgestorben sind die sonst so überbevölkerten Städte Eisenschmiede oder Orgrimmar. Der ewige Kampf zwischen Allianz und Horde hat sich in die Scherbenwelt verlagert. Dem »Dunklen Portal« - Nahtstelle zwischen alter und neuer Welt - kann niemand widerstehen. Zu groß ist das Interesse, zwei Jahre nach Einführung des Online-Spiels endlich neue Abenteuer bestehen zu dürfen.
Und die Herausforderungen lassen die Augen der WoW-Fans leuchten: Zehn Charakterstufen gilt es bis Level 70 zu erklimmen, um am Ende ein fliegendes Reittier benutzen zu können. Mehr als 20 spannende und mit der Erweiterung sogar heroisch spielbare Instanzen, hunderte Aufgaben und mindestens genauso viele Waffen, Rüstungen, Schmuckteilen oder aber Rezepte für die vielen Berufe warten auf Gruppen mit bis zu 25 Spielern.
Sogar der PvP-Bereich (Spieler gegen Spieler), bislang von Blizzard sehr stiefmütterlich behandelt, birgt interessante Neuerungen wie den offenen PvP-Bereich oder aber die Arenen des Dampfdruckkartells.
Dies alles ist natürlich den erfahrenen »World of Warcraft«-Anhängern vorbehalten. Erst mit Stufe 58 wird der Weg durch das »Dunkle Portal« frei. Neulinge könnten sogar auf die Erweiterung verzichten. Sie hätten zweifelsohne auch in der alten Welt noch Spielspaß pur. Es sei denn, sie wollen den bislang nicht bekannten Beruf des Juwelenschleifers kennenlernen oder aber eine der beiden neuen Rassen spielen: Draenei (Allianz) und Blutelfen (Horde) verstärken die jeweiligen Völker und bilden einen netten Kontrast zu Nachtelfen und Zwergen oder Tauren und Trollen.
Mit der Erweiterung hat Blizzard Entertainment in letzter Sekunde die Kurve bekommen. Ob »Guild Wars«, »Everquest« oder aber das für Frühjahr angekündigte »Warhammer« -Ê die Online-Konkurrenz schläft nicht und setzt die »World of Warcraft«-Entwickler extrem unter Druck. Bleibt nur noch die Hoffnung, dass die zu Beginn stark, mittlerweile sporadisch auftretenden Technik-Probleme ad acta gelegt werden. Auch fast vier Wochen nach der Addon-Einfühung laufen besonders einige ältere Blizzard-Server nicht rund. System-Abstürze, Wartezeiten und Standbilder stören den Spielfluss zum Teil empfindlich und lassen einige Spieler lautstark darüber nachdenken, ihren Account zu kündigen. Bei einer monatlichen Spielgebühr in Höhe von maximal 13 Euro verwundert dies nur wenig.
Die »World of Warcraft«-Erweiterung »The Burning Crusade« ist für etwa 30 Euro im Handel erhältlich und erfordert das Grundspiel (etwa 20 Euro). Michael Bräucker

Artikel vom 10.02.2007