02.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Hitzfeld eröffnet die Jagd

Die Bayern spüren schon wieder Aufbruchstimmung

München (dpa). Mit einer Kampfansage an die Titelaspiranten Werder Bremen und Schalke 04 hat ein nach zweieinhalb Jahren Auszeit blendend erholter Ottmar Hitzfeld seine zweite Trainer-Mission beim FC Bayern München angetreten.
Der Vorgänger und Nachfolger von Felix Magath entfachte beim Amtsantritt eine Aufbruchstimmung, die trotz acht Punkten Rückstand auf die Spitze doch noch zum 21. Meistertitel führen soll. »Wir kämpfen nach wie vor darum, deutscher Meister zu werden. Es ist reizvoll, etwas Unmögliches zu schaffen«, verkündete Hitzfeld. »Ich habe das Gefühl, dass ich nie weg war«, sagte er weiter. Der Anreiz, in der Champions League noch einmal gegen Real Madrid antreten zu können, gab den endgültigen Ausschlag. Die Millionen-Gage ist angeblich weniger wichtig. »Es geht nicht ums Geld. Es geht um Stolz und Ehre. Das werde ich auch den Spielern sagen«, erklärte Hitzfeld, der mit seinem Team heute in Nürnberg antreten muss. Dabei wird Owen Hargreaves sein Comeback geben, Lukas Podolski aber wohl weiter nur Reservist sein.
Als der Anruf von Uli Hoeneß kam, sagte Hitzfeld dem Manager sofort zu. »Es kam ein entschlossenes Ja in etwa drei Sekunden«, frohlockte Hoeneß. Bei ihm selbst war ein totaler Stimmungswandel zu verspüren: »Wenn wir alle eng zusammenstehen, ist alles möglich.« Hitzfeld sei auch wieder der richtige Mann, auch wenn er 2004 vorzeitig gehen musste: »Ottmar war damals ausgebrannt. Er war müde, und die Mannschaft war über den Zenit«, meinte Hoeneß.
Die Anfrage aus München hatte Hitzfeld erwartet: »Wenn man bei Bayern auf den vierten Platz abrutscht, schrillen die Alarmglocken.« Er wolle aber nur »die nächsten vier, fünf Monate« bleiben. Hoeneß meinte dagegen: »Es wäre bescheuert, wenn wir fünf Spiele hintereinander gewinnen und sagen, Ottmar hör auf.«
Obwohl Kandidaten wie Bernd Schuster (Getafe), Gerard Houllier (Lyon) oder Englands Ex-Trainer Sven-Göran Eriksson gehandelt werden, sagte Hoeneß: »Wir haben keine Verbindung zu Trainern.«

Artikel vom 02.02.2007