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»Schnarchern« soll geholfen werden

HNO-Ärzte gründen neues Diagnostik- und Therapiezentrum in Dornberg

Von Gerhard Hülsegge
(Text und Foto)
Dornberg (WB). Schnarchen kann nicht nur störend etwa für den Ehepartner sein, sondern bei extremen Atem-Aussetzern auch zum Infarkt führen. Ambulante Hilfe verspricht das neue interdisziplinäre Schnarchdiagnostik- und Therapiezentrum in Dornberg.

»Meine Frau schickt mich...« - diesen Satz hat Dr. med. Sybille Elies-Kramme als Hals-Nasen-Ohren-Ärztin vom Niederwall schon oft gehört. Schließlich sind es in der Mehrzahl Männer, deren obere Atemwege sich verschließen, während sie im Traum nicht daran denken, dass das gefährlich sein könnte. Dabei weiß die Medizinerin: »Atemaussetzer durch Verschließen des Schlundes können zur Hirn- und Herzinfarktes führen, weil die Organe zeitweise nicht mit Sauerstoff versorgt werden.«
Deshalb hat sich Dr. Elies-Kramme mit drei weiteren Kollegen - den HNO-Ärzten Dr. Ulrich Brinkkötter (Großdornberg) und Dr. Falk-Gerrit Drees (Jöllenbeck) - Lungenfachärzten und Zahnmedizinern zu einem Team in der Praxisklinik Dornberg zusammengeschlossen, um ihren Patienten kompetente Hilfe in allen »Schnarch-Fragen« zu bieten. Die Räumlichkeiten, das OP-Zentrum an der Wertherstraße 266-268, stellen die Anästhesisten Dr. Wolfgang Naggert, Ali Kafi, Dr. Birgit Wolfes, Dr. Irene Leitner Götze und Dr. Alexa-Maria Breitenstein inklusive Krankenschwestern.
Egal, ob eine Maske für die Nacht ausreicht, nur der Unterkiefer etwas nach vorne verschoben werden muss oder der Zungengrund, das schlaffe Gaumensegel oder die Mandeln reduziert werden müssen: »Wir versprechen Hilfe auf Dauer«, sagt Dr. Sybille Elies-Kramme. Und niemand muss über Nacht in der Klinik bleiben, kann in der Regel bereits am nächsten Tag seiner gewohnten Arbeit nachgehen.
Zu Anwendung kommen die neuesten Diagnose- und Therapieverfahren vom Schlafapnoescreening bis zur Propofol-gestützten Somnoendoskopie. Allerdings: Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen nicht alles. Deshalb an dieser Stelle ein Hinweis für den Schnarch-Partner: Fünf Aussetzer mit 15 bis 20 Sekunden pro Stunde sind tolerabel...

Artikel vom 02.02.2007