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Nebenkosten treiben
die Preise nach oben

Stadt stellt Bielefelder Mietspiegel 2007 vor

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Die Mietsteigerungen in Bielefeld sind moderat. Teilweise sind die Kurse sogar leicht gesunken. Das geht aus dem neuen Mietspiegel hervor, der gestern vorgestellt wurde. »Preistreiber«, so Norbert Metzger vom Bauamt, »sind die Neben- und Betriebskosten«. Der Mietspiegel gilt für 75 000 Wohnungen in Bielefeld.

Leicht gesunken sind die Mieten in Häusern, die zwischen 1946 und 1970 erbaut wurden. Dezernent Gregor Moss: »Diese Häuser wurden oft nicht saniert, Mieter verbrauchen dort noch zu viel Energie.« Joachim Knollmann, Geschäftsführer des Mieterbundes, ergänzt: »Die Kaltmiete ist eine berechenbare Größe, während die Betriebskosten davonlaufen.«
Erarbeitet worden ist der Mietspiegel mit Hilfe der Wohnungsverbände. Hans Teschner (Amt für Stadtforschung) betont, dass 10 000 Haushalte für die Datenerhebung im Mietspiegel befragt worden seien, zudem habe man 14 000 Datensätze der Wohnungswirtschaft mit einbezogen.
Der laut Mietspiegel höchste Quadratmeter-Mietpreis liegt in Bielefeld bei 7,35 Euro und gilt für eine Wohnung, die nach 2001 gebaut wurde - und zwar in normaler und guter Wohnlage. Normal bedeutet: Die Wohnung liegt in einem Gebiet, das weder besondere Vor- noch Nachteile aufweist, dicht bebaut ist und wo sich Lärm im Rahmen hält. Eine Gute Wohnlage dagegen weist »aufgelockerte Bebauung«, viel Grün, verkehrsberuhigte Zonen, gute Einkaufsmöglichkeiten auf.
Insgesamt bewegen sich die Mietpreise im Mittelwert zwischen knapp 5 und 6,40 Euro. Die Werte gelten nur für Wohnungen mit mehr als 40 Quadratmetern. Für Kleinwohnungen darf ein Zuschlag von bis zu 30 Prozent genommen werden. Joachim Knollmann bedauert angesichts teilweise leicht gesunkener Mieten nur eines: »Der Gesetzgeber sieht nur Mieterhöhungen, keine Mietsenkungen vor. Das ist Verhandlungssache im Einzelfall.«

Artikel vom 02.02.2007