01.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Polizei fasst Verdächtigen
nach Schlecker-Überfällen

Beamte erkennen Mann anhand des Phantombildes

Senne (WB/sw). Nach den Überfällen auf den Schlecker-Drogeriemarkt an der Badener Straße in Senne hat die Polizei am Dienstag einen Verdächtigen festgenommen. Es handelt sich um einen 26-jährigen Türken, der in der Nähe des Geschäftes wohnt.

Wie die Polizei erst gestern mitteilte, war den Beamten der Mann bereits am Dienstag gegen 9 Uhr ins Netz gegangen. Nach den Überfällen - das WESTFALEN-BLATT berichtete zuletzt am 24. Januar - hatte die Polizei das Gebiet in Windelsbleiche verstärkt kontrolliert. Am Dienstagmorgen nun sahen die Beamten einen Mann, der dem Phantombild, das aufgrund von Zeugenaussagen erstellt worden war, extrem ähnelte. Bei der anschließenden Kontrolle verstärkte sich der Verdacht, dass es sich um den Schlecker-Räuber handeln könnte. Auch die Nachforschungen des zuständigen Fachkommissariates, das sich mit Einbruchsdiebstählen und Raub beschäftigt, bestätigten die Vermutung. Der 26-Jährige, der in Deutschland geboren wurde, ist der Polizei bereits wegen kleinerer Betrügereien bekannt. Die aktuellen Vorwürfe zum Thema Schlecker bestreitet er allerdings. Vier Mal war der Drogeriemarkt an der Badener Straße in Senne in den vergangenen Wochen und Monaten überfallen worden, davon drei Mal - am 13. Oktober, 30. Dezember und 23. Januar - offenbar von ein und dem selben Täter. Dieser war bei seinem letzten »Besuch« am eigenen Phantombild, das an der Tür des Geschäftes hängt, vorbeimarschiert und hatte die Verkäuferin mit einem Messer bedroht. Das Fahndungsfoto war aufgrund der Aussagen von verkäuferinnen nach den ersten beiden Überfällen angefertigt worden. »Die Beschreibungen waren auffallend identisch«, betonte dazu gestern Polizeisprecher Michael Waldhecker. »Das passte genau auf den Mann, der festgenommen wurde.« Nachdem insgesamt 15 Plakate mit dem Antlitz des Räubers ausgehängt worden waren, die das Landeskriminalamt angefertigt hatte, waren zunächst keine Hinweise bei der Polizei eingegangen. »Wir haben den Fahndungsdruck aber immer mehr erhöht«, sagte Waldhecker.
Die Staatsanwaltschaft Bielefeld stellte Antrag auf den Erlass eines Haftbefehles, dem der Haftrichter gestern entsprach. Damit wanderte der Verdächtige in Untersuchungshaft.

Artikel vom 01.02.2007