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Menschen in
unserer Stadt
Ursula Wittler
Geschäftsfrau

Ganz sicher viele Gäste werden ihr heute zu ihrem 60. Geburtstag gratulieren, denn eigenen Angaben zufolge kennt Ursula Wittler »halb Brackwede«. Die Inhaberin des Schuhgeschäftes Hausmann an der Cheruskerstraße ist mehr als nur Geschäftsfrau. In den kleinen, aber feinen, gemütlichen Laden kommen die Menschen nicht nur, um Schuhe zu kaufen. »Hier kann man auch Sorgen und Nöte los werden oder einfach nur plaudern«, sagt die waschechte Brackwederin.
Geboren wurde sie in dem Haus, in dem ihr Großvater bereits 1920 den Schuhladen eröffnete. Ursula Wittler ist praktisch in dem Geschäft groß geworden, besuchte die Frölenbergschule und absolvierte danach eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau. »Im Laden meiner Eltern«, ist sie stolz auf die Familientradition. »Eigentlich wollte ich ja Hutmacherin werden, doch familiäre Umstände brachten mich ins Schuhgeschäft.« Ein Umstand, den sie keineswegs bereut. »Einen gewissen kreativen Spielraum habe ich ja auch hier«, schmunzelt die Geschäftsfrau, die alles selbst macht.
Von der Schaufensterdekoration angefangen bis hin zur Innengestaltung des Ladens und dem Verkauf kommt Ursula Wittler ohne Angestellte aus. »So viel bringt der Laden nun auch nicht ein«, sagt sich die seit heute 60-Jährige. Wer mag, kann bei Ursula Wittler auch Wein probieren, eine Zigarre rauchen oder Textilien kaufen. »Alles nur in kleinen Mengen, dafür aber qualitätsvoll.« Und auch Tee gibt es im Schuhgeschäft. Dafür hat sie eine Ecke in dem 65 Quadratmeter großen Laden für junge Leute reserviert, die den Teeverkauf betreiben.
Ursula Wittler steht nicht gern im Mittelpunkt des Geschehens, sondern setzt sich lieber in ein Café und beobachtet die Menschen. Zwar ist sie seit Jahren im Karnevalverein engagiert und hilft zum Beispiel beim Schneidern der Kostüme. »Aber Mitmachen ist nicht mein Ding.« Dies gilt auch für die Kommunalpolitik. Durch ihre Schwiegereltern fand sie den Weg in die SPD und ist Mitglied des Ortsvereins Brackwede-Mitte. »Brackwede hat Besseres verdient, hier hat sich in den letzten Jahren viel verändert«, bedauert die begeisterte Tänzerin. Ulrich Hohenhoff

Artikel vom 02.02.2007