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Ausbildung im Call-Center

Bereits 1500 Lehrstellen bundesweit - 17 davon in der Region

von Björn Kaps
Bielefeld(WB). Immer mehr Firmen lagern ihren Kundenservice in Call-Center aus. Um die Qualifikation der Telefon-Mitarbeiter zu verbessern, gibt es seit August 2006 den Ausbildungsberuf des Kaufmanns für Dialogmarketing.


In der dreijährigen Ausbildung lernen die Jugendlichen die Grundlagen der Kundenkommunikation in Call-Centern. Eine verkürzte Variante stellt die zweijährige Ausbildung zur Servicefachkraft für Dialogmarketing dar.
»Die Servicefachkräfte werden vor allem für den direkten Kundenkontakt am Telefon ausgebildet. Die Kaufleute erlernen darüber hinaus Fähigkeiten wie Angebotsgestaltung, Kundenaquisition und Personalführung«, sagte Martin Elsner vom Bundesinstitut für Berufsbildung. Auszubildende, die sich erst für die kürzere Ausbildung entscheiden, könnten diese jedoch nachträglich vollständig auf die dreijährige Ausbildung anrechnen lassen.
»Eine formale Mindestqualifikation für die Ausbildung gibt es nicht,« sagte der Pressesprecher der Arbeitsagentur Bielefeld, Jörg Krause. Die meisten Unternehmen forderten jedoch mindestens einen Realschulabschluss. Die Höhe der Ausbildungsvergütung sei noch nicht einheitlich geregelt, sondern richte sich nach der jeweiligen Branchenzugehörigkeit des Ausbildungsbetriebes. »Im ersten Ausbildungsjahr liegt der Verdienst zwischen 400 und 600 Euro«, sagte Krause.
»Die Nachfrage nach den Ausbildungsplätzen ist sehr gut. Im ersten Jahr konnten bundesweit bereits 1500 Stellen geschaffen werden. Das sind dreimal so viel wie prognostiziert«, sagte Elsner.
Auch in Ostwestfalen-Lippe wurde der Start der neuen Ausbildungsgänge ein voller Erfolg. »Im ersten Jahr haben bereits 17 Jugendliche ihre Ausbildung begonnen, sagte der Referent für kaufmännische Ausbildungen der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen, Burkhard Hupe. 16 Lehrlinge hätten sich für die dreijährige Variante entschieden. »Die guten Zahlen zeigen, dass der neue Ausbildungsgang von den Unternehmen in der Region gut aufgenommen wird«, freute sich Hupe. Aufgrund der großen Nachfrage sei bereits eine eigene Berufsschulklasse nur für die Bielefelder Auszubildenden am Carl-Severing-Berufskolleg eingerichtet worden. Der ortsnahe Unterricht könne ein Anreiz für weitere Unternehmen sein, Lehrlinge einzustellen.
Auch für den Beginn des neuen Ausbildungsjahres im Herbst werden wieder Ausbildende gesucht, bestätigt die Bielefelder Arbeitsagentur. »Aktuell sind in Ostwestfalen-Lippe zwölf offene Stellen gemeldet«, sagte Krause.
www.arbeitsagentur.de

Artikel vom 03.02.2007