01.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bluttat Obersee: 17-jährige
Verdächtige bleibt in Haft

Richter befürchtet Verdunklungsgefahr


Bielefeld (hz). Auch die Jüngste der fünf Tatverdächtigen der tödlichen Messerstecherei am Obersee muss weiter im Gefängnis bleiben. Der zuständige Jugendrichter Christian Friehoff vom hiesigen Amtsgericht lehnte es beim gestrigen Haftprüfungstermin ab, die 17-jährige Jesidin Zeynab S. auf freien Fuß zu setzen. Gegen die junge Bielefelderin kurdischer Abstammung bestehe der dringende Tatverdacht der Verdunklungsgefahr, sollte sie aus der Untersuchungshaft entlassen werden.
Der Bielefelder Strafverteidiger Andreas Chlosta, der die 17-Jährige im aktuellen Fall vertritt, betonte gestern auf Anfrage jedoch, dass Zeynab S. seiner Meinung nach weitgehend unschuldig sei. Beim blutigen Geschehen am Abend des 21. Dezembers vergangenen Jahres auf einem Parkplatz am Obersee habe die Jugendliche unbeteiligt neben ihrer Mutter (44) und ihrer Schwester (30) gestanden und sei später sogar entsetzt vom Tatort weggelaufen. Die Mutter und die ältere Schwester sollen dagegen mit zwei männlichen Komplizen auf den Bielefelder Türken Umut O. eingeschlagen und eingestochen haben.
Wie mehrfach berichtet, war das 23-jährige Opfer mit vier Stichen lebensgefährlich verletzt worden und wenige Stunden nach dem Überfall in einem Krankenhaus gestorben. - Mit der gestrigen Entscheidung bleibt die Justiz weiter auf der Linie des ermittelnden Staatsanwaltes Christoph Mackel. Wie berichtet, war wegen drohender Verdunklungsgefahr in der Vorwoche auch die Haftentlassung der Mutter von Zeynab S. abgelehnt worden.

Artikel vom 01.02.2007