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Im Rathaus wird kaufmännische Bilanz zur Pflicht


Bielefeld (WB/ef). Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen müssen ihre bisherige Rechnungslegung auf das so genannte »Neue Kommunale Finanzmanagement« (NKF) umstellen und bis zum 1. Januar 2009 Eröffnungsbilanzen erstellen. Darüber informierte die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) gestern in Zusammenarbeit mit der IHK Lippe zu Detmold und dem ADAC Ostwestfalen-Lippe. An der Veranstaltung in Bielefeld nahmen etwa 100 Verantwortliche aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft teil.
Erstmals müsse dann auch das Infrastrukturvermögen - dazu gehören etwa auch die kommunalen Straßen - bewertet werden. Jährliche Abschreibungen verdeutlichten den Werteverzehr dieses Vermögens, hieß es. »Der Werterhalt tritt bei haushaltspolitischen Entscheidungen zukünftig an die Stelle eines schleichenden Substanzverlustes«, betonten IHK und ADAC übereinstimmend. »Häufiger ist es sinnvoll, auch Geld in hochwertige Straßen zu investieren und dort kleinere Schäden zu beheben, statt bereits stark geschädigte Straßen provisorisch zu reparieren«, betonte der Unternehmenberater Ralf Fritze, Enger.
»Der Zustand des kommunalen Straßennetzes verschlechtert sich laufend«, sagte Prof. Heinz Pätzold von der Fachhochschule Oldenburg. Eine mögliche Privatisierung der Straßenunterhaltung als Modell effizienter Haushaltspolitik stellte Dr. Hans Arnold (Düsseldorf) dar. In einem Pilotprojekt will der Kreis Lippe Planung, Bau und Unterhalt von Kreisstraßen teils privat vergeben.

Artikel vom 31.01.2007