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Forstarbeiter spätes Opfer von Orkan »Kyrill«

21-Jähriger wird im Bielefelder Stadtwald von eineinhalb Tonnen schwerem Stamm überrollt


Bielefeld (hz). Orkantief »Kyrill« hat gestern im Bielefelder Stadtwald ein spätes Opfer gefordert. Bei Aufräumarbeiten nach den schweren Sturmschäden ist der selbstständige Forstwirt Johannes S. (21) am Fuße des Jostberges zwischen dem Holundergrund in Hoberge-Uerentrup und dem Tierpark Olderdissen von einem etwa 20 Meter langen und eineinhalb Tonnen schweren Fichtenstamm überrollt worden.
Acht Feuerwehr-Helfer waren notwendig, um den 21-jährigen Herforder auf einer Trage aus dem Unterholz über verschlammte Waldwege zum Rettungswagen zu transportieren. Nach notärztlicher Behandlung vor Ort wurde Johannes S. mit Quetschungen und Brüchen am rechten Bein in das Krankenhaus Gilead 1 gebracht.
Alles sieht nach einem tragischen Arbeitsunfall bei einem Routineeinsatz aus. Philip Bender, ebenfalls Forstwirt aus Herford, hatte das Unglück aus etwa 20 Metern Entfernung im Unterholz miterlebt und die Feuerwehr alarmiert.
Demnach wollte Johannes S., der wie Bender im Auftrag des Forstamtes Bielefeld tätig war, per Winde seines Schleppers den gefällten und entasteten Stamm auf einen Waldweg ziehen. Der 21-Jährige stand dabei mit der Winden-Fernbedienung neben der schweren Fracht, drückte versehentlich auf die Taste »Lösen« - der Stamm rollte ihm über den rechten Fuß und das Schienbein.
Dem schwer Verletzten gelang es noch vor Eintreffen der Rettungskräfte, den bis zu 55 Zentimeter dicken Stamm mit Hilfe seiner Winde wieder anzuheben.

Artikel vom 31.01.2007