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Maria und das gewisse Lächeln

Schell-Sonderausstellung öffnet heute im Deutschen Filmmuseum


Frankfurt/Main (dpa). Mit ihrem »Lächeln unter Tränen« hat sie Deutschland und später auch Hollywood erobert: Knapp zwei Jahre nach dem Tod von Maria Schell widmet das Deutsche Filmmuseum von heute an der Schauspielerin eine große Ausstellung. Aus dem Nachlass der im April 2005 im Alter von 79 Jahren gestorbenen Darstellerin werden neben Fotos und anderen Dokumenten auch Arbeits-Drehbücher gezeigt. Statt des »Seelchens«-Klischees will die bis zum 17. Juni dauernde Ausstellung aber die Maria Schell zeigen, die auf der Bühne und im Film große Charakterrollen verkörperte.
Maria Schell verkörperte gemeinsam mit O.W. Fischer das Traumpaar der Adenauer-Ära. International gelang ihr der Durchbruch als Lazarett-Oberschwester in Helmut Käutners Anti-Kriegsstreifen »Die letzte Brücke«. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere drehte sie in den 50er Jahren mit berühmten Regisseuren wie Luchino Visconti und Anthony Mann. Sie spielte an der Seite von Jean Marais, Marcello Mastroianni, Yul Brynner oder Gary Cooper.
Die Schau im Filmmuseum macht auf acht Stationen den Werdegang Maria Schells deutlich. Neben Ausschnitten aus ihren Erfolgsfilmen wird die Entstehungsgeschichte der Gerhart-Hauptmann-Verfilmung »Die Ratten« dokumentiert, bei der sie unter der Regie von Robert Siodmak zusammen mit Curd Jürgens spielte. Die Ausstellung widmet sich auch dem Privatleben Schells, die die letzten Jahre bis zu ihrem Tod am 26. April 2005 zurückgezogen auf einer Alm im österreichischen Preitenegg (Kärnten) lebte. »Sie war das Zentrum der Familie«, sagte Maximilian Schell. Mit der Hommage an Maria setzt das Filmmuseum seine Reihe zu bedeutenden Schauspielerinnen fort.

Artikel vom 31.01.2007