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40 Millionen fuhren Bus und Bahn

Enorme Steigerung der Fahrgastzahlen im Nahverkehr seit 1990


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). In den vergangenen vier Jahrzehnten fuhren nicht mehr so viele Bielefelder Bus und Stadtbahn wie 2006: Die Verkehrsbetriebe moBiel zählten 40,3 Millionen Fahrgäste.
Das seien, so moBiel-Geschäftsführer Wolfgang Brinkmann, fast 75 Prozent mehr als 1990, dem Jahr, als die Stadtbahn eröffnet wurde. Damals nutzten 23,1 Millionen Fahrgäste die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs in Bielefeld, im Jahr 2000 waren es bereits 34,4 Millionen und 2005 39,1 Millionen.
Brinkmann sieht die Gründe für die enorme Steigerung aber nicht nur allein in der Stadtbahn mit ihrem erweiterten Schienennetz und der komplett neuen Linie 4, sondern auch im Bussektor. Brinkmann: »Moderne Fahrzeuge, mehr Service, eine Ausweitung des Angebotes, dichtere Taktzeiten - das zahlt sich aus.« Buchstäblich. Denn der Kostendeckungsgrad der Verkehrsbetriebe liege heute bei 70 Prozent, vor der Stadtbahneröffnung seien nur 46,8 Prozent der Kosten auch wieder herein geholt worden.
180 000 Fahrgäste nutzen an einem Werktag das moBiel-Angebot. Dass die Kunden gern mit Bus und Bahn durch Bielefeld fahren, bestätigt auch das ÖPNV-Kundenbarometer. 2006 erreichte moBiel zum ersten Mal im vergleich mit anderen Nahverkehrsunternehmen den ersten Platz in der Gesamtzufriedenheit (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Die Fahrgäste befördern in Bielefeld 73 Stadtbusse auf 36 Linien mit 449 Haltestellen. Die Linienlänge beläuft sich auf insgesamt 390 Kilometer, allein die sechs Nachtbuslinien fahren eine Streckenlänge von insgesamt knapp 77 Kilometern. Zudem sind 85 Stadtbahn-Fahrzeuge auf insgesamt 71,6 Linienkilometern unterwegs; sie bedienen 62 Haltestellen.
Brinkmann kritisiert jedoch die »stetig sinkenden Ausgleichszahlungen der öffentlichen Hand unter anderem für den Schülerverkehr oder für die unentgeltliche Beförderung Schwerbehinderter. Brinkmann: »Ein Rückgang um inzwischen 35 Prozent.«

Artikel vom 31.01.2007