Von Hubertus Hartmann Paderborn (WB). Die achtjährige Labradorhündin »Sadie« aus Paderborn-Sennelager ist wahrscheinlich der einzige Vierbeiner in Deutschland, der einen Tapferkeitsorden tragen darf. Die britische Wohltätigkeitsorganisation »Peoples' Dispensary for Sick Animals« (PDSA) hat ihr die »Dickin Medal« (Foto) verliehen - die höchste Auszeichnung, die ein Tier für »herausragende Tapferkeit und großes Pflichtbewusstseins im Rahmen eines militärischen Einsatzes« bekommen kann. »Ich bin sehr stolz auf Sadie«, strahlt Hundeführerin Karen Yardley. Die Soldatin im Rang eines Lance Corporals ist Mitglied der britischen Armee-Hundestaffel in Sennelager. Schon als Welpe wurde »Sadie« für die Suche nach Waffen und explosiven Stoffen ausgebildet. Zweimal wurde Karen Yardley mit ihrer Labradorhündin nach Afghanistan geschickt. Im November 2005 schlug »Sadies« große Stunde. Während eines routinemäßigen Patrouillengangs durch das Lager der Vereinten Nationen in Kabul begann sie plötzlich zu knurren, und ihre Nackenhaare stellten sich auf. Sofort schlug Lance Corporal Yardley Alarm. Tatsächlich entdeckten Sprengstoffspezialisten eine Bombe. Sie war in einem Schnellkochtopf versteckt und mit einem Fernzünder versehen. »Sadie« hatte die mörderische Bombe durch eine 60 Zentimeter dicke Betonwand erschnüffelt! Dass »Sadie« für diese Heldentat mit der tierischen Version des »Victoria Cross«, dem höchsten Tapferkeitsorden des Commonwealth, geehrt wurde, macht auch Yardley glücklich. PDSA wurde 1917 als Großbritanniens führende Wohltätigkeitsorganisation für Tiere von Marie Dickin gegründet. Insgesamt sind bisher 62 »PDSA Dickin Medals« an Tiere vergeben worden. Seit Einführung der Auszeichnung im Jahr 1943 wurde der Orden an 24 Hunde, 32 Nachrichtentauben des zweiten Weltkrieges, drei Pferde und eine Katze vergeben.
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