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Kundengießer freut sich über Wachstum

Claas Guss: Arbeiten bis zur Kapazitätsgrenze


Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Der Exportanteil wird immer wichtiger«, sagt Andreas Huppertz. Nach Aussage des technischen Geschäftsführers der Claas Guss GmbH ist die Exportquote des Unternehmens, das als eine der führenden deutschen Kundengießereien gilt, im abgelaufenen Geschäftsjahr auf knapp 23 Prozent gestiegen. Geliefert wird von Bielefeld und den drei anderen Produktionsstätten in Gütersloh, Bad Saulgau und Nortorf aus mittlerweile in mehr als 20 europäische und außereuropäische Länder. Die wichtigsten Exportländer sind dabei nach wie vor die Slowakei, Österreich, Finnland und Italien.
Dabei glänzt Claas Guss nicht nur mit Kompetenz und einem überdurchschnittlich hohen Dienstleistungsverständnis, sondern auch mit ausgezeichneten Umsatzzahlen. Im Geschäftsjahr 2005/6 (bis zum 30. September 06) wuchs der Umsatz um sieben Prozent auf 68,4 Millionen Euro. Zusammen mit dem Wachstumsschub des Vorjahres liegt das Wachstum in den vergangenen drei Jahren bei 37 Prozent.
Claas Guss beliefert alle wesentlichen Branchen, dabei aber schwerpunktmäßig den Maschinenbau in unterschiedlichen Bereichen wie den Fahrzeugbau. Die Umsatzzuwächse, bilanzieren Huppertz und sein kaufmännischer Geschäftsführerkollege Günter Schinkel, kamen überwiegend aus dem Maschinenbau, aus Hydraulik und Pneumatik, Großmotorenbau und Armaturen sowie Textil- und Werkzeugmaschinen.
Für die deutsche Gießerei-Industrie wertet man 2006 als ein sehr erfolgreiches Jahr. Wobei die Bielefelder über dem Branchendurchschnitt rangieren. Der Fahrzeugbau, freut sich Huppertz, hat sich nach einer vorübergehenden Schwächeperiode erholt. Um mit 53 Prozent Anteil ist der Fahrzeugbau größte Abnehmerbranche der Gießereiindustrie.
Mit insgesamt 442 Mitarbeitern produzierte das Unternehmen im Geschäftsjahr mehr als 36 000 Tonnen Guss unterschiedlicher Qualitäten. Teilweise arbeiteten die einzelnen Standorte an der Kapazitätsgrenze, mussten Spitzen durch Fremdvergabe oder Leihkräfte bewältigt werden. Die gute Auslastung, erklärt Günter Schinkel, sorgte dafür, dass der Anteil der Fixkosten an der Produktion gesenkt werden konnte. Höhere Tarifabschlüsse führten nach Auskunft des Managements aber schließlich zusammen mit weiter gestiegenen Energiekosten dazu, dass es keine weitere Kostenoptimierung gab. Am Ende bewegt sich das Ergebnis bei Claas Guss auf Vorjahresniveau. Mit dem Ertrag ist man zufrieden: Die gute wirtschaftliche Lage spiegelt sich in der Eigenkapitalquote.

Artikel vom 30.01.2007