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Wohnkomfort ist keine Altersfrage

Im Förderverein treffen sich die Fachleute von Elektronik bis Rettung


Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Selbstständigkeit, Unabhängigkeit und Bequemlichkeit sind die Zauberworte. Sie lassen Senioren länger in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben, unterstreichen nachhaltig den Trend von ambulant vor stationär und entsprechen ganz nebenbei auch den Wünschen immer mehr immer jüngerer Menschen in Sachen Wohnung. Der Förderverein Lebensgerechtes Wohnen OWL e.V. ist ein Zusammenschluss von Fachleuten.
Und die kennen eben nicht nur viele einzelne Hilfsbausteine vom Schaltersystem bis zu Notrufangeboten. Der Förderverein, freut sich Vera Wiehe (WEGE), hat in seinem Infozentrum in der Harrogate Allee 2 die Lösungen für intelligente Wohnungen ausgestellt und die Konzepte für deren richtige Vermarktung und Vernetzung entwickelt. In einer neuen Infoschrift haben die Mitglieder des Fördervereins viele wissenswerte Details zusammengetragen. Nachdem die EU-Förderung als Projekt Ende Dezember ausgelaufen ist, arbeitet das Team jetzt nach ökonomischen Gesichtspunkten. Vera Wiehe: »Wir müssen jetzt Märkte und Themenfelder erschließen und die Marktfähigket testen.« Immerhin will man nicht nur mitschwimmen, sondern den Markt anführen.
Unterteilt hat man den Bereich des »Smart Living«, des angenehmen Wohnens in drei Bereiche. Im ersten Sektor verdeutlichen Techniker und Bauprofis wie die BGW die entsprechene technische Vorbereitung von Neubauprojekten. Nach dem Vorbild der Wohnanlage an der Westerfeldstraße, wo einzelne Elektrik-, Alarm- und Kontrollangebote verknüpft sind. Neben diesem »Neubau-Szenario« gibt es das »Nachrüst-Szenario«. Nach Auskunft Wilfried Vogelsang (BGW) ist der nachträgliche Einbau bestimmter Elektronik teurer. Allerdings müsse man bei entsprechender Aufrüstung den Vorteil und auch die Kosteneinsparung gegenüber dem Weg in die stationäre Betreuung sehen. Ziel müsse es sei, bedarfsorientiert nur die Angebote zu aktivieren, die eine bestimmte Einzelperson benötige. Moderne Bus-Systeme der Steuerung bieten da alle Möglichkeiten.
Und die kann man in der Musterwohnung an der Harrogate-Allee erleben. Von Komfortschaltungen für Licht und Herd über Notrufsysteme bis zu sprachgesteuerter Versorgung von Fernsehen oder Licht reichen das Angebot, vom »Guten-Morgen-« bis zum »Gute-Nacht-Szenario« ist alles möglich. Und das Angebot, mit einem Knopfdruck beim Verlassen der Wohnung sämtliche Elektrik zu unterbrechen (also auch den Elektroherd), ist nach Ansicht der Experten keine Altersfrage. Neu an den Start geht am 1. Februar auch das Notrufsystem des Johanneswerks unter dem Namen »inkontakt«. Es steht für permanente Erreichbarkeit und ein Höchstmaß an Kompetenz von Fußpflege bis Hauswirtschaft, Pflegebedarf oder akuter Rettungsleistung. Mehr erfahren kann man unter der Rufnummer 0521/801-1111. Die Info-Broschüre zum Lebensgerechten Wohnen gibt es unter 0521/2706490.

Artikel vom 30.01.2007