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Neue Wohnformen im Alter verwirklichen

In Büren entsteht die erste Senioren-Wohngemeinschaft - Heute und morgen Infotermine


Büren (WV). Das Schlagwort demographische Wandel ist in aller Munde. In den nächsten Jahrzehnten wird es bedeutend mehr ältere Menschen geben als heute. Und diese Menschen werden immer älter. Die Lebenserwartung für den Einzelnen steigt pro Jahr um drei Monate. Die Folgen für die Gesellschaft werden kontrovers diskutiert. Ein wichtiger Aspekt ist, wie die älteren Menschen leben und wohnen. Dazu entsteht in Bürens Innenstadt zur Zeit eine attraktive Wohn- und Lebensform.
Vielen Familien war es nicht mehr möglich, die Senioren zu Hause zu behalten und zu pflegen. Das Altersheim oder ambulante Pflegedienste übernahmen die Versorgung der älteren Menschen. Hinzu kamen Seniorenstifte und Betreutes Wohnen.
Eine weniger bekannte Wohnform wird zurzeit in Büren verwirklicht: die Senioren-Wohngemeinschaft. Diese Wohnform orientiert sich an der Lebensform »Familie«. Die Investoren Dr. Thomas Huber, Monika Falk-Huber und Hans Stork sowie die Architekten von atrium3 ließen sich von der Caritas Büren zu diesem Thema beraten. Unter der Federführung von Christoph Wagner entstand ein spezielles Pflegemodell für Wohngemeinschaften, das es ermöglicht, so lange wie möglich selbstbestimmt zu leben, aber so viel ambulante Hilfe zu erhalten, wie der Einzelne benötigt. Die Architekten entwarfen ein Haus, in dem Gemeinschaftsleben und Privatheit gleichermaßen möglich sind. Viele Details wurden auf ein altersgerechtes Wohnen abgestimmt. Eine wissenschaftliche Begleitung soll folgen.
Die Investoren sahen in dem Grundstück in der Innenstadt von Büren die einmalige Gelegenheit, eine Wohngemeinschaft zu bauen, von der aus alle notwendigen Einrichtungen fußläufig zu erreichen sind: Lebensmittelgeschäfte, Drogerien, Bäcker, Buchhandlungen, Cafés, Restaurants, Friseure, Marktplatz, Kirche, Hausarzt, Apotheke, Sanitätshaus und Bürgerbüro.
Das Haus in der Briloner Straße 3 gegenüber der Caritas Sozialstation stand 30 Jahre leer, die Bausubstanz war nicht mehr zu retten. Der Abriss erfolgte im Sommer 2006. Mit dem Rohbau wurde sofort begonnen, so dass es jetzt an die Innenarbeiten geht. Bezug ist für Juli 2007 vorgesehen.
Die Wohngemeinschaft bietet sieben Senioren Platz auf mehr als 300 Quadratmetern. Das Konzept sieht für jeden Bewohner einen privaten Bereich vor, der auch ein eigenes behindertengerechtes Bad beinhaltet. So kann die Wohnung auch von Rollstuhlfahrern bezogen werden, denn sie hat einen eigenen Aufzug.
Gemeinsam genutzt werden eine große Wohnküche mit Südbalkon, ein großes Wohnzimmer sowie Nebenräume (Hauswirtschaftraum, Abstellraum, Sitzbereiche auf der Galerie). Eine hochwertige Ausstattung rundet das Programm ab.
Da dieses Konzept im Bürener Land neu ist, bieten Investoren, Architekten und die Caritas zwei Informationstermine an, an denen das Projekt und die Möglichkeiten der Pflege vorgestellt werden mit anschließender Besichtigungsmöglichkeit des Hauses. Die Termine sind heute 19 Uhr und morgen um 15 Uhr, jeweils in der Caritas-Sozialstation, Briloner Straße 6.

Artikel vom 06.02.2007