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Die Note 1 für die Nummer 1

Das deutsche Handball-Zeugnis: Torwart Henning Fritz ist »Spitze«

Von Volker Krusche
Dortmund (WB). Nach mageren Vorstellungen zu Beginn des Turniers drehte das deutsche Team in der Hauptrunde mächtig auf. Zeit also, um vor dem Viertelfinal-Knüller gegen Weltmeister Spanien einen erneuten Formcheck durchzuführen. Dabei entwickelte sich Henning Fritz zum besten deutschen Spieler der Weltmeisterschaft.

Torhüter
Henning Fritz: Keine Frage, er ist der große Rückhalt des deutschen Teams. Trotz durchschnittlicher Vorrunde nimmt er mit seinen bisherigen 69 Paraden unter den Topteams schon Platz drei hinter dem Polen Szmal (96) und dem Dänen Hvidt (83) ein. Note: 1
Johannes Bitter: Ergänzt sich sehr gut mit Fritz und ist immer da, wenn er für den Kieler zwischen die Pfosten geht. Seine Quote von 36 Prozent gehaltener Bälle kann sich absolut sehen lassen. Note: 2

Feldspieler
Pascal Hens: Zeigte in der Hauptrunde endlich, was in ihm steckt. Allerdings werden seine Tore auch gebraucht. Weiß sich inzwischen auch gegen offensivere Deckungen durchzusetzen - auch ein Verdienst seiner Nebenleute. Note: 2

Oliver Roggisch: Er ackert in der Abwehr wie kein anderer. Manchmal wirkt er aber übermotiviert und ungestüm. Dennoch eine Klasseleistung bisher. Unverzichtbar im deutschen Team. Note: 2+

Dominik Klein: Der deutsche Youngster lieferte immer dann, wenn er für »Toto« Jansen ins Spiel kam, einen zuverlässigen Part ab. Von Nervosität ist beim Kieler nichts zu spüren. Note: 3+

Sebastian Preiß: Stabilisiert seine Leistung in der Defensive immer mehr, hat aber noch Steigerungspotenzial. Vorn ist er natürlich auf Anspiele angewiesen, was durch den Ausfall seines Lemgoer Teamkollegen Markus Baur durchaus problematischer geworden ist.
Note: 3

Christian Zeitz: Spielt weiterhin zwischen Genie und Wahnsinn. Starken Auftritten folgen Partien mit Licht und Schatten. Muss in der K.o-Runde sowohl vorn als auch hinten mehr Konstanz in sein Spiel bekommen.Note: 3-

Holger Glandorf: Der Mann hinter Zeitz hatte Anlaufprobleme. Inzwischen zeigt seine Formkurve stetig nach oben und er unterstreicht, warum er in der Bundesliga so torgefährlich ist.Note: 3

Torsten Jansen: Spielt im Angriff nicht spektakulär, dafür aber sehr effektiv. Weist mit 20 Toren bei 23 Versuchen die beste Wurfquote der deutschen Spieler auf. Auch hinten stark, gegen die Linkshänder der Konkurrenten immer eine Bank.Note: 2+

Andrej Klimowets: Ist nach seiner Verletzung noch auf der Suche nach seiner Form, könnte sich im Verlauf des weiteren Turniers neben Roggisch aber als entscheidende Größe in der Defensive entpuppen.Note: keine

Michael Kraus: Auf dem jungen Wirbelwind lastet eine große Verantwortung, der er gegen Frankreich und Island aber gerecht wurde. Der Göppinger hat ein gutes Auge und ist vor allen Dingen torgefährlich. Er könnte sich bei dieser WM ganz nach vorn spielen.Note: 2

Florian Kehrmann: »Nur« 31 seiner 51 Würfe zappelten im gegnerischen Netz. Für den vermeintlich einzigen deutschen Spieler von Weltklasseformat zu wenig. »Floh« hat noch nicht seine vergangene Stärke zurück.Note: 3

Lars Kaufmann: Manchmal zu ungestüm und nah am Stürmerfoul setzt sich der künftige Lemgoer aber ohne Rücksicht auf Verluste immer voll ein. Seine Wurfquote von nur 45 Prozent ist die schlechteste im deutschen Team. »Streut« sehr stark und nimmt sich Würfe, wo er besser weiterspielen sollte.
Note: 3-

Christian Schwarzer: Bringt Leben in die Bude. Allein die Ausstrahlung rechtfertigt seine Nachnominierung. Seine Erfahrung kann in wichtigen Situationen entscheidend sein.Note: 3+

Artikel vom 30.01.2007