01.02.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Verschwörungstheoretiker: Juan Carlos Pastor.

Spanier sprechen von »Raub«

Pastors Schiri-Schelte

Köln/Wiehl (WB). Es waren harte Worte, die aus der spanischen Kabine drangen: »Diebstahl«, »Raub« oder »Verschwörung«. Die Verlierer waren nach ihrem Viertelfinal-Aus nicht zimperlich mit der Wortwahl.

Trainer Juan Carlos Pastor gab nach dem 25:27 gegen Gastgeber Deutschland den beleidigten Ton an: »Die norwegischen Schiedsrichter ließen uns nicht einmal die Chance, das Spiel gegen Deutschland zu gewinnen«, empörte er sich.
Die Norweger Kenneth Abrahamsen und Arne Kristiansen seien in der Schlussphase der Partie vor der Kulisse der 19 000 Fans in der Kölnarena regelrecht eingeknickt und zu Heimschiedsrichtern geworden. »Ich hätte ihnen mehr Mut zugetraut, denn in den vorigen Spielen hatten sie gut gepfiffen«, meinte der Spanier.
Bundestrainer Heiner Brand wies die Vorwürfe entrüstet zurück. »Ich sehe das als grobe Unsportlichkeit meiner Kollegen an. Es ist vielleicht gerade Mode geworden, weil wir einen Heimvorteil haben, die Schiedsrichter zu kritisieren. Ich bitte jeden, der diesen Blödsinn erzählt, sich einmal die letzten fünf Minuten von unserem Spiel gegen Frankreich anzusehen«, sagte der Gummersbacher. Dabei weiß er die IHF-Regelkommssion auf seiner Seite, die laut seiner Aussage nach Studium des Videos »keine Tendenzen« erkennen konnte. Für Brands ehemaligen Assistenten Bob Hanning sind Pastors Vorwürfe haltlos. »Das ist keine fachliche Diskussion, das ist Frustration«, stellte der ehemalige Bundesliga-Trainer des HSV Hamburg in einem Interview fest.

Artikel vom 01.02.2007