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Zum Abschied in das Räuberhaus

Herlinde Jolk nicht mehr Rektorin der Klosterschule - Feier vor Ruhestand

Bielefeld (gge). »Tschüss, Frau Jolk, alles Gute«. Mit diesen Worten in großen Lettern und einem bunten Programm in der Turnhalle ist gestern Herlinde Jolk als Leiterin der Klosterschule verabschiedet worden.

»Es gibt auch in der Märchenwelt berühmte Ruheständler«, meinte Konrektorin Elisabeth Pähler von der Holte und ließ die Bremer Stadtmusikanten aufmarschieren. Die Pennäler der katholischen Grundschule zeigten, was man als Pensionär so alles unternehmen kann: Musizieren oder verreisen zum Beispiel. Die scheidende Rektorin (wir berichteten) durfte derweil im Räuberhaus Platz nehmen. Rasch füllte sich der Korb mit allerlei Leckereien für ein italienisches Abendessen und ein gesundes Frühstück am nächsten Morgen.
Elternpflegschaftsvorsitzende Meike Bartels-Bohle ließ die 65-jährige Rektorin, die nach 43 Jahren Schuldienst ihren »Ranzen« packt, ein menschliches Puzzle lösen. Als sie die Buchstaben, die die Kinder in den Händen hielten, in die richtige Reihenfolge gebracht hatte, wurde das Geschenk offenbar: eine Dresden-Reise mit Besuch der Semper-Oper. »Richtig getroffen«, freute sich Herlinde Jolk, die auch noch einen Kalender mit eigenen Porträts erhielt, gemalt von ihren ehemaligen Schülerinnen und Schülern.
»Gott achtet dich, wenn du arbeitest, aber er liebt dich, wenn du singst«, lautete der Lieblingsspruch der Rektorin, die sie als Klassenlehrerin auch an ihre Viertklässler weitergegeben hatte. Gestern bedankte sie sich damit nicht nur bei den vielen Sängerinnen und Sängern, sondern beschenkte ihrerseits zum Auftakt des »Lesejahrs« 2007 in der Klosterschule auch noch alle Kinder mit »Schmökerstoff«.
Begonnen hatte die Abschiedsfeier mit einem Wortgottesdienst in der St. Jodokuskirche. Zum Abschluss überreichte Schulamtsdirektorin Jutta Schattmann Herlinde Jolk im Pfarrsaal der St. Jodokus-Kirchengemeinde die Entlassurkunde aus dem Schuldienst und bescheinigte der Konrektorin a.D., »pädagogische Akzente gesetzt« zu haben.

Artikel vom 31.01.2007