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Keine Pässe, aber
dafür zwei Punkte

Basketball Regionalliga: SVB verliert

Bielefeld (WB/fbr). Im Pokal waren sie vor sieben Tagen noch erfolgreich, doch im Kampf um Regionalligapunkte konnten sie den Erfolg an gleicher Stätte nicht wiederholen. Die Brackweder Basketballdamen unterlagen 65:75 (28:34) bei BBZ Leverkusen. Dagegen feierten die TSVE-Damen mit dem 60:51 (37:28)-Erfolg bei ETB SW Essen den dritten Sieg in Folge.

ETB SW Essen - TSVE 51:60 (7:19,21:18,10:9,13:14). Zunächst brachten die Lady Dolphins dem Gastgeber die ETB-Fan-Trommeln mit, die nach der Begegnung der Herrenteams in der Carl-Severing-Halle vor sieben Tagen vergessen worden waren. Und nach dem Match hatten die Bielefelderinnen zwei Punkte im Gepäck. Nicht im Gepäck hatte der TSVE-Trainer Matthias Schöpfer seine kompletten Unterlagen sowie die Spielerpässe. Zum Glück fand Schöpfer im Auto noch ein altes Coaching-Board, dass durch einen vom Essener Trainer Manfred Schwarz geliehenen Stift im Spiel reichliche Verwendung fand. Passend dazu war die Unpünktlichkeit der Schiedsrichter, weshalb die Partie sieben Minuten später begann.
Vielleicht lag es an all diesen Widrigkeiten, dass die Dolphins von Beginn an sehr präsent waren. Der 9:0-Startlauf war Garant für die 19:7-Viertelführung. Eine gute Defense und gute Kombinationen in der Offensive, bei denen auch die Center entsprechend mit einbezogen wurden, kennzeichnete das Spiel des TSVE.
Das klappte im zweiten Durchgang nicht mehr so gut, weil Essen die Schlagzahl erhöhte und der TSVE sich zuviele Ballverluste erlaubte. Noch mehr Probleme bekamen die Gäste als die ETB-Fünf nach der Pause eine Zonenpresse und Zonenverteidigung spielte. »Wir hatten zwar viele freie Würfe, doch diese fanden nicht mehr ihr Ziel wie noch in der ersten Halbzeit«, erklärt Trainer Schöpfer, warum sein Team eine Minute vor Ablauf des dritten Viertels nur noch einen Drei-Punkte-Vorsprung (40:37) besaß.
Nach einem 9:0-Lauf waren die ETB-Damen bis auf einen Punkt herangekommen (49:50). Doch Nicole Reese behielt die Nerven von der Freiwurflinie und Teamkapitän Astrid Kronsbein zerstörte mit einem Dreier den Kampfgeist des Gegners. Souverän brachten die weiblichen Dolphins den sechsten Saisonsieg ins Ziel.
»Wir haben unsere Leistung im Vergleich zum Hinspiel deutlich gesteigert. Ansonsten wäre hier ein erneuter Erfolg auch nicht möglich gewesen«, meinte Trainer Matthias Schöpfer.
TSVE: Schmidt (8), de Nocker (10), Islam (2), Tacke (1), Reese (4), Astrid Kronsbein (14/4), Müller (19/2), Herrmann (2), Angelika Kronsbein (0), Wawreczko (0).
BBZ Leverkusen - SV Brackwede 75:65 (34:28). Im Gegensatz zur Pokalpleite vor sieben Tagen an gleicher Stätte präsentierten sich die BBZ-Damen aggressiver, giftiger und entschlossener. »Damit haben sie meine Mannschaft schon überrascht«, erklärt SVB-Trainer Jens Marten. Dabei war seine Mannschaft gut ins Spiel gekommen, führte nach drei Minuten mit 8:2. Danach folgte der Bruch, »haben wir keine guten Würfe mehr genommen, zuviel gedribbelt und beim Ballvortrag Geschenke verteilt«, erklärt Marten, warum seine Damen mit 11:19 nach den ersten zehn Minuten zurücklagen.
Mit der Zonendeckung kamen die Südstädterinner wieder ins Spiel und zum 28:28. Doch zwei Dreier bescherte Leverkusen eine 34:28-Pausenführung. »Diesen sechs Punkten sind wir bis zum Abpfiff hinterher gelaufen. Uns gelangen einige Steals, doch hieraus konnten wir kein zählbares Kapital schlagen«, so Coach Marten. 40 Sekunden vor dem Abpfiff lag die SVB mit 65:70 zurück und Romina Stiller hätte mit zwei Freiwürfen auf drei Punkte verkürzen können, doch sie verfehlte zweimal das Ziel. Die Gastgeberinnen machten es danach von der Freiwurflinie besser und gewannen die Partie, die im Schlussviertel mit insgesamt 42 Freiwürfen recht nickelig war.
SV Brackwede: Landgraf (5/1), Rösner (13), Nolden (14), Stiller (6), Blank (7), Ciric (18/1), Beermann (2).

Artikel vom 30.01.2007