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Einigkeit macht stark

Ein stabiler Verbund: SchwimmTeam Bielefeld zehn Jahre alt

Bielefeld (WB). Die Gründung des SchwimmTeams Bielefeld jährte sich zum zehnten Mal. Nach langen und gründlichen Verhandlungen war es am letzten Januarwochenende 1997 so weit: Alle Aktiven des neu gegründeten Verbundes starteten erstmals gemeinsam bei Wettkämpfen. Dem Schwimmteam, bestehend aus drei Vereinen, schlossen sich zwarÊtrotz diverser Angebote keine weiteren Klubs an, doch es entstand erstmals langfristig ein stabiler Verbund, der bis heute gut funktioniert.

Zu Beginn gab es gleich ein Mammutwochenende. Der Großteil der Aktiven startete beim Heimwettkampf »Fang's sportlich an«, und die erste Männermannschaft nahm das Unternehmen Aufstieg in die Oberliga bei den DMS in Angriff.
Die neu gegründete Startgemeinschaft der drei ambitionierten Vereine 1. Bielefelder SV, SV Brackwede und SpVg Heepen hatte sich zum Ziel gesetzt, die vorhandenen Potenziale im Bielefelder Schwimmsport langfristig zu bündeln und so den Aktiven ein kontinuierlich gutes Angebot zu bieten. Seit Gründung ist deshalb auch kein Aktiver wegen fehlender sportlicher Förderung aus Bielefeld gewechselt, wie vorher oft geschehen. Durch Zusammenlegung der Trainingszeiten von drei Vereinen kann tägliches Training angeboten werden. Das Limit ist somit nicht mehr das Trainingsangebot, sondern die fehlende Zeit der Schüler. Weiterhin organisierten die Trainer unter anderem mit komplexer Leistungsdiagnostik in Leipzig viel externe Unterstützung, außerdem gab es allerhand Beratung und Diagnose von externen Fachleuten, etwa von Saluto, Physioline oder vom Olympiastützpunkt Hamburg.
Die ersten Jahre waren geprägt durch die Neustrukturierung der Nachwuchsförderung und schnelle DMS-Erfolge in der offenen Klasse. Die Männermannschaft schaffte nach zwölf Monaten den Durchmarsch in die 2. Bundesliga, in der sie bis heute schwimmt. Diese Dauerleistung wurde durch gute Nachwuchsarbeit und geringe Fluktuation im Team erreicht.
Gleich im ersten Jahr gewann zudem Hermann-Christian Walkenhorst Silber über 100 m Freistil bei den Deutschen Meisterschaften, danach gab es allerdings eine Lücke. Daher wurde die Nachwuchsförderung völlig neustrukturiert, was sich in den Folgejahren langsam auszahlte. Unter anderen wurde sie mit dem Förderpreis des Bezirkes OWL ausgezeichnet. Später wurde das Konzept im Projekt Talentis weiterentwickelt, welches maßgeblich vom STB mitgetragen wird. Trotz diverser Aufs und Abs konnte das Ziel erreicht werden, einen kontinuierlichen Betrieb auf hohem Niveau zu gewährleisten, auch wenn Trainer aus beruflichen Gründen wechselten oder Aktive nicht mehr zur Verfügung standen.
Ab dem Jahr 2000 waren jährlich drei bis sechs Teilnehmer des STB bei Deutschen Meisterschaften am Start. Es gab seither zwölf Aktive, die die harten Normen unterboten und das STB bei den »Deutschen« vertreten durften. Die größten Erfolge feierte Christian Wagner mit insgesamt sechs Medaillen; zuletzt Bronze über 100m Freistil im vergangenen Sommer in Berlin.
Aber auch Nils Kramer, Benjamin Braun und Ramona Wullenkord schafften sehr beachtliche Finalteilnahmen. Herausragend in der Breite war sicherlich das Jahr 2002 mit insgesamt sechs DM-Finalteilnahmen in Bremen durch Wagner, Braun und Wullenkord. Im gleichen Jahr zählte zudem das Nachwuchsteam in NRW zu den besten sechs Mannschaften, ein bisher nie dagewesener Erfolg. Aktuell schickt sich vor allem Hendrik Deters an, diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben.
Die Erfolge wurden fast ausschließlich mit Aktiven aus den eigenen Reihen ohne Verpflichtungen von außerhalb erreicht. Dies führte zu geringer Fluktuation in der Mannschaft und einer hohen Identifikation mit dem Verein. Soweit beruflich möglich, gelang es oft, erfolgreiche Aktive als Trainer zu integrieren. Aktuell sind mit Sandra Wullenkord, Christian Wagner und Tim Ostmeier drei der erfolgreichsten Aktiven der vergangenen Jahre dabei, ihr Wissen erfolgreich weiter zu geben. Des weiteren war das STB aber auch immer für Neuankömmlinge in der Stadt attraktiv. Zuletzt gelang es, mit Johannes Oesterling einen ehemaligen Olympiateilnehmer als Trainer zu verpflichten.
Das STB ist aber weit mehr als nur als nur das STB-Team, sondern hat auch einen gesunden Unterbau. Die zweite Mannschaft, in der sich die Aktiven auf OWL-Meisterschaften vorbereiten und gegebenenfalls eine Teilnahme an NRW-Meisterschaften anpeilen, ist sehr beliebt und platzt aus allen Nähten. Weiterhin sind natürlich die vielen Nachwuchsmannschaften mit ihren Trainern das Rückgrat, die Gruppen heißen und hießen deshalb auch treffend »Team Zukunft I bis V«.
Für die Zukunft wünschen sich alle Beteiligten eine Fortführung, besser noch den Ausbau der Erfolge, da zusammen mehr erreicht werden kann, als wenn jeder einzeln kämpft. Die Beteiligung weiterer Vereine ist wünschenswert, damit Bielefeld auch in Zukunft überregional gut vertreten ist.

Artikel vom 30.01.2007