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»Frankreich
ist wieder
der Favorit«

Bundestrainer Brand

Wiehl (WB/o.k.). Dieser Mann hat derzeit einfach gute Laune. Und er zeigt das auch offen. Heiner Brand ist mit sich im reinen - weil er bisher alles richtig gemacht hat.
Stolz auf seine Mannschaft: Bundestrainer Heiner Brand.

»Wir machen im Halbfinale da weiter, wo wir gegen Spanien aufgehört haben«, versprach der Gummersbacher. Das bedeutet: Er traut seiner Mannschaft auch gegen Frankreich zum zweiten Mal »ein sensationelles Auftreten« zu. Wie seine Jungs über sich hinauswachsen - das erstaunt den 54-Jährigen und macht ihn stolz.
Dass sie gegen Frankreich in der Hauptrunde schon einmal gewonnen haben, stellt für den Trainer weder Vor- noch Nachteil dar. Brand: »Wir werden eine ganz andere Mannschaft erleben.« Er geht davon aus, dass der Europameister heute in Köln »mehr Härte ins Spiel bringen wird, in der Abwehr deutlich aggressiver zu Werke gehen wird«. In die Favoritenrolle will er sich von seinem französischen Kollegen nicht drängen lassen. »An Stelle von Monsieur Onesta würde ich das auch so machen. Aber mit solchen Leuten im Kader geht das nicht. Frankreich ist der Favorit, und den wollen wir schlagen.«
Dass das deutsche Team im »Bügeleisen« (zweiter Spitzname der Kölnarena neben Henkelmännchen) nicht platt gemacht wird, dafür sprächen die eigenen Stärken, die gegen Spanien erneut Abwehr und Torwart waren. Aber ein paar Fehler hat Brand doch ausgemacht. »Wir müssen noch klarer spielen, die Zahl der individuellen Fehler weiter reduzieren.«
Namentlich nannte er Holger Glandorf (Stürmerfouls im Schlussabschnitt) und Michael Kraus (Dribbelkünste vor der Spanien-Abwehr), aber »das ist keine Kritik, nur Feinschliff«. Und um sein Gewissen zu beruhigen, schaute er sich gestern Nachmittag das aufgezeichnete Viertelfinale zwischen Frankreich und Kroatien an, obwohl er davon ausgeht, dass »dort nichts Neues zu sehen sein wird. Und meine Jungs wissen ja, was auf sie zukommen wird.«

Artikel vom 01.02.2007